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in Dorpat: das Stadtarchiv und das Ratsarchiv 54 ,<br />

in Warschau: die Reichsbibliothek (ehemals za³uskische Bibliothek), wobei nicht<br />

deutlich wird, ob Gadebusch sie persönlich besucht oder sich ausschließlich auf die<br />

ihm von dem Bibliothekar J.D.A Janocki zugesandten Informationen verlassen hat 55 ,<br />

in Königsberg: die altstädtische Bibliothek 56 ,<br />

in St. Petersburg: die Bibliothek des Großfürsten Paul 57 , aus der ihm der Lehrer des<br />

Großfürsten Ludwig Heinrich Nicolay Nachrichten über seltene Bücher und Manuskripte<br />

zukommen ließ. Gadebuschs Briefwechsel mit Nicolay war auf Vermittlung<br />

von J.M.R. Lenz zustande gekommen, der nach seinem Eintreffen in St. Petersburg<br />

im Frühjahr 1780 Nicolays Bekanntschaft gesucht hatte 58 . Hinzu kommen<br />

verschiedene Familienarchive, die sogenannten Briefladen adliger Familien, die<br />

diese meistens nur widerwillig öffneten, da „man gewohnt ist, die Briefladen jedem<br />

Auge zu verbergen [...]“ 59 .<br />

4.5.) Die livländischen Chroniken<br />

Die älteste Quelle, die Gadebusch für seine ‘Jahrbücher’ heranzieht, ist Heinrich von<br />

Lettlands ‘Chronicon Livoniae’, das die Tradition der livländischen<br />

Geschichtsschreibung begründete und noch heute die wichtigste Quelle für die<br />

Frühgeschichte der baltischen Völker darstellt. Da Gadebusch Heinrichs Chronik<br />

intensiv für die Darstellung frühmittelalterlicher Themen auswertet, soll sie in<br />

diesem Zusammenhang in einem späteren Kapitel betrachtet werden.<br />

Aus dem späten 13. Jahrhundert nutzt Gadebusch sporadisch die sogenannte ‘Ältere<br />

Livländische Reimchronik’, die in mittelhochdeutschen Versen vermutlich von<br />

einem Deutschordensritter abgefaßt worden ist und von der „Aufsegelung“ des<br />

Landes bis zur endgültigen Bezwingung der Semgaller 60 im Jahr 1290 reicht; aus<br />

dem 14. Jahrhundert die ‘Jüngere Reimchronik’ und ihre Bearbeitungen aus dem<br />

Umkreis der Ordens, die in erster Linie den Kampf gegen die Heiden thematisieren<br />

54 Vgl. Gadebusch, Bibliothek, Bd. 2 , S. 106.<br />

55 Vgl. Gadebusch, Bibliothek, Bd. 2, S. 111.<br />

56 Vgl. Gadebusch, Bibliothek, Bd. 1, S. 127.<br />

57 Vgl. Gadebusch, Jahrbücher IV2, § 25, S. 34, Anm. x).<br />

58 Vgl. H. Ischreyt, Die beiden Nicolai. Briefwechsel zwischen Ludwig Heinrich Nicolay in St. Petersburg<br />

und Friedrich Nicolai in Berlin (1776-1811) [Schriftenreihe Nordost-Archiv, Bd. 28], Lüneburg<br />

1989, S. 101.<br />

59 Vgl. A.W. Hupel, Von den Rechten der lief- und ehstländischen Landgüter. In: NM, St. 22, (Riga<br />

1790), S. 118.

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