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Download - Baltische Historische Kommission

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einem Antwortbrief für Brotzes Bemühen und versichert ihm, er werde ihn bei der<br />

Ordnung seines Nachlasses bevorzugt bedenken 76 . In anderen Briefen äußert<br />

Gadebusch die Bitte, ihm bestimmte Bücher zu beschaffen, die er leihweise oder<br />

käuflich erwerben wolle und wenn beides nicht möglich sei, ihm Abschriften<br />

bestimmter Passagen zukommen zu lassen. Der Versand von Büchern wurde in<br />

Livland nicht mit der normalen reitenden oder fahrenden Post durchgeführt,<br />

Gadebusch wickelte ihn über das Rigaer Handelshaus Möller und Weitzenbreyer ab,<br />

das ihm Sendungen von Brotze zustellte und die Bezahlung für dessen Auslagen<br />

regelte 77 . Neben Hinweisen über den Austausch von historischem Material geben<br />

die Briefe Auskunft über die im Entstehen befindlichen Arbeiten. So berichtet<br />

Gadebusch seit Februar 1785 über die Fertigstellung des Registers für die<br />

‘Jahrbücher’, das - wie in Kapitel 4.1.) dargelegt - deshalb ungedruckt blieb, weil<br />

Hartknoch ihm kein Entgelt zahlen wollte. Weiterhin berichtet Gadebusch über die<br />

Fortschritte seiner Adelsgeschichte und erwähnt in einem Brief vom Januar 1786<br />

Pläne für eine Geschichte der Bischöfe von Dorpat, die er aufgrund der zahlreichen<br />

Unkorrektheiten in der vorliegenden Literatur ausarbeiten wolle, sobald er die<br />

‘Geschichte des livländischen Adels’ fertiggestellt habe 78 . Informationen über den<br />

Stand und die Entwicklung der Forschung sind bei Gadebusch wichtig für die<br />

Bildung von Meinungen, die in den wissenschaftlichen Schriften ihren Niederschlag<br />

finden. In seinen Briefen beantwortet er nicht nur von Brotze gestellte Fragen wie<br />

z.B. in dem im Anhang abgedruckten Brief bezüglich der Stadt Werro, ihres<br />

ehemaligen Schlosses und der Geschichte des Livländischen Ordens, sondern gibt<br />

auch Worterklärungen und Belehrungen zu dem Material, das dieser ihm zugesandt<br />

hatte, was er mit höflichen Floskeln einleitet: „Es wird Ew. Wohledelgeboren nicht<br />

unangenehm sein, wenn ich mich über die jüngst ertheilten Nachrichten erkläre.“ 79<br />

Einige Briefe an Brotze enthalten Nachrichten aus der aktuellen Tagespolitik, wie<br />

z.B. den als Postscriptum hinzugesetzten Hinweis in einem Brief vom September<br />

1786, die Zarin beabsichtige, im Januar 1787 die zum Schutz gegen die Türken<br />

76 Vgl. Gadebusch, Brief an Brotze vom 21.12. 1783.<br />

77 Brief des Handelshauses vom 6.10.1780, vgl. Briefsammlung Gadebusch, IV, Nr. 191; Brief Gadebuschs<br />

an Brotze vom 9.2 1785, 2. u. 3. S.: „Da Sie mir melden, daß die Abschrift der Handschrift<br />

fertig ist: so danke ich EW. Wohledelgeb. ganz ausnehmend, und bitte Sie, solche dem Hrn. Ältesten<br />

Weitzenbreyer zuzustellen, welcher auf mein Ersuchen, Ihnen die 4 Rth. 32 Ct. zurückzahlen wird.“;<br />

ebenso Brief J.G. Arndts vom 9.9. 1761, in dem er darauf verweist, daß er einige verliehene Bücher<br />

nicht mit der Post zurückerhalten könne, vgl. Briefsammlung Gadebusch, I, Nr. 24.<br />

78 Vgl. Gadebusch, Brief an Brotze vom 11.1.1786, 2. S.

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