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257<br />

Das einzelne Gesetz wurde nun als eine nach logischen Prinzipien verfaßte Rede<br />

verstanden, seine Interpretation bedeutete nach J.H. Boehmer - der bei der<br />

Etablierung der logischen Auslegung der Gesetze wegbereitend wirkte und von<br />

Gadebusch umfänglich rezipiert wurde - die Rekonstruktion der Gesetzesintention<br />

unter Einbeziehung systematischer, historischer und politischer Argumente.<br />

In Gadebuschs Nachlaß befanden sich folgende juristische Abhandlungen über die<br />

Praxis des „usus modernus“ 99 :<br />

1.) J.H. Boehmer, Doctrina de actionibus, Halle und Magdeburg 1734.<br />

2.) Ders., Einleitung zum geschickten Gebrauche der Akten, Halle 1731.<br />

3.) Ders., Introductio in ius digestorum sensum pariter ac usum hodiernum<br />

singularum doctrinarum succincte exhibens, Halle 1761 [1. Auflage Halle 1704]. Als<br />

das bekannteste und erfolgreichtse zivilrechtliche Lehrbuch im 18. Jahrhundert [14<br />

Auflagen bis 1791].<br />

4.) J.G. Heineccius, Elementa iuris civilis secundum ordinem Institutionum, Leipzig<br />

1748 und Marburg 1727.<br />

5.) G.A. Struve, Jurisprudentia forensis, Jena 1726.<br />

6.) Ders., Jurisprudentia romano-germanica forensis, Frankfurt 1733.<br />

7.) S. Stryk, Annotationes ad W.A. Lauterbachii Compendium Digestorum, 3. Auflage<br />

Leipzig 1700.<br />

8.) Ders., Einleitung zur Praxi oder gerichtlichen Prozeß, Berlin 1712.<br />

9.) Ders., Praelationes viadrina de Cautelis contractuum necessariis, Frankfurt und<br />

Leipzig 1694.<br />

10.) Ders., Tractatus de dissensu sponsalitio, Wittenberg 1699 und 1709.<br />

11.) Ders., Tractatus de actionibus forensibus, Halle 1698.<br />

Für die Praxis der livländischen Rechtsprechung lehnt Gadebusch das Römische<br />

Recht als abstrakte Konstruktion Rechtsgelehrter ab und will es nur subsidiär<br />

herangezogen wissen, wie er in seiner Abhandlung über erbrechtliche Fragen in<br />

Livland zeigt. Bei der Frage nach der Erbfähigkeit wird festgehalten, daß neben<br />

Aussätzigen auch unehelich geborene Kinder von der Erbfolge ausgeschlossen sind.<br />

Aus der livländische Rechtsgeschichte ist Gadebusch jedoch kein derartiger Fall<br />

bekannt:<br />

98 Vgl. H. Conring, De origine iuris Germanici commentarius historicus, Helmstedt 1643.<br />

99 Vgl. J.M. Hehn, Verzeichniß, S. 75, Nr. 66 a u. b; S. 103, Nr. 541; S. 75, Nr. 67; S. 74, Nr. 49; S.<br />

86, Nr. 242; S. 22, Nr. 52; S. 32, Nr. 169c; S. 25, Nr. 103a; S. 34, Nr. 223 u. S. 25, Nr. 102; S. 25, Nr.<br />

103b.

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