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Kanzleien zusammengetragen hatte 13 . Die Urkunden sind teilweise nur in Auszügen<br />

wiedergegeben, oftmals recht fehlerhaft, wie Gadebusch mehrfach anmerkt, jedoch<br />

auf Ungenauigkeiten der Abschreiber schiebt 14 .<br />

In den Jahren zwischen1780 und 1783 erschienen die neun Bände der ‘Jahrbücher’<br />

von insgesamt 5197 Seiten im Verlag des Rigaer Buchhändlers Johann Friedrich<br />

Hartknoch, der das Werk in Schmalkalden bei Christian Friedrich Täg drucken ließ<br />

15 . Hartknoch hatte bereits 1770 in einem Brief an Gadebusch sein Interesse an einer<br />

Arbeit zur livländischen Landesgeschichte bekundet und ihm an verschiedenen Orten<br />

die Erlaubnis verschafft, Quellenmaterial zu nutzen und zu publizieren 16 . Aus der<br />

‘Briefsammlung Gadebusch’ läßt sich ersehen, daß Gadebusch mit Hartknoch um ein<br />

angemessenes Honorar für die Publikation der ‘Jahrbücher’ gestritten hat, wodurch<br />

sich die endgültige Drucklegung des Werkes verzögerte. Aus diesem Grunde ist das<br />

Register, das Gadebusch für einen schnelleren Zugriff auf die einzelnen Bände der<br />

‘Jahrbücher’ erstellt hatte, ungedruckt geblieben, was Gadebusch 1784 in einem<br />

Brief an den Rigaer Konrektor J.C. Brotze beklagt, da er Hartknoch bereits „das<br />

ganze Werk für eine geringe Ergetzlichkeit überlassen habe.“ 17 Die Druckauflage<br />

der ‘Jahrbücher’ richtete sich nach Pränumeration, die wohl von dem Pastor J.M.<br />

Hehn besorgt wurde 18 .<br />

Gewidmet sind die ‘Jahrbücher’ dem Rigaer Rechtsgelehrten und Geschichtsforscher<br />

Johann Christoph Schwartz, der sich um die Aufarbeitung der Quellen zum livländischen<br />

Provinzialrecht und besonders der Stadtgeschichte Rigas verdient gemacht und<br />

Gadebusch mit zahlreichen Materialien zur Landesgeschichte versorgt hatte 19 .<br />

13 Gadebusch zufolge konnte Dogiel als „Hauptquelle“ seiner Sammlung das Reichsarchiv in Krakau<br />

benutzen, vgl. Bibliothek, Bd. 1, S. 216f.<br />

14 Gadebusch, Jahrbücher I1, § 69, S. 260, Anm. k).<br />

15 Vgl. Gadebusch, Jahrbücher IV2, S. 676; Täg (1732-1801) war Buchdrucker in Schmalkalden, vgl.<br />

G. Könneke, Hessisches Buchdruckerbuch, Marburg 1894, S. 334f.<br />

16 Vgl. Brief vom 4. Sept. 1770, Briefsammlung Gadebusch, I, Nr. 251; Brief vom 6. Oktober 1770,<br />

Briefsammlung Gadebusch, I, Nr. 255.<br />

17 Gadebusch, Brief an Brotze vom „4. Brachm. 1784“, 3. S.; vgl. Brief des Rigaer Ratsherren<br />

Schwartz vom 19. März 1779, der über „das würklich sehr billig geforderte Honorarium für Ihre<br />

liefländischen Jahrbücher“ schreibt, Briefsammlung Gadebusch, IV, Nr. 40; das Register ist erstmals<br />

1865 in den Mitteilungen aus dem Gebiete der Geschichte Liv-, Ehst- und Kurlands, Bd. 10, S. 411-<br />

675 gedruckt worden.<br />

18 Brief J.M. Hehns vom 5.9. 1780, in dem dieser die „Besorgung der Pränumeration“ bestätigt, vgl.<br />

Briefsammlung Gadebusch, IV, Nr. 175; anders als bei der Subskription verpflichteten sich Interessenten<br />

bei der Pränumeration auf eine Anzeige hin schriftlich, den Kaufpreis im Voraus gegen Erhalt<br />

einer Quittung zu hinterlegen.<br />

19 Mit Schwartz, der 1767 als Abgeordneter der Stadt Riga zur Moskauer Gesetzeskommission entsandt<br />

wurde, von 1782 bis zur Einführung des Gouvernementsmagistrats in Riga 1787 Bürgermeister<br />

der Stadt war, verband Gadebusch eine enge Freundschaft, wie sich in ihrem regen Briefwechsel<br />

zeigt; Schwartz, der sich nach seinem Rücktritt aus dem Rat vermehrt historischen Forschungen

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