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Download - Baltische Historische Kommission

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114<br />

den ältesten Ansatzpunkt einer abendländisch-kirchlichen Organisation in Livland<br />

geschaffen. Quellen hierzu fand Gadebusch in J.D. Grubers ‘Origines Livoniae’, der<br />

sieben Briefe Fulcos abdruckt, darunter drei Privilegien des Papstes Alexander III.<br />

für den estnischen Bischof, in denen dieser Unterstützung gegen die aufständischen<br />

Heiden zugesprochen bekam 124 . Aus diesen Privilegien läßt sich allerdings nicht<br />

unmittelbar belegen, daß Papst Alexander III. das estnische Bistum gestiftet habe,<br />

wie Gadebusch behauptet 125 . Es werden lediglich die Fürsten und alle Christen aus<br />

dem Gebiet der Dänen, Goten und Schweden, die Erzbischöfe von Trondheim und<br />

Stavanger zur Fortführung des Heidenkampfes gegen die aufständischen Esten und<br />

tatkräftigen Unterstützung des Estenbischofs ermahnt. Eine weitere Papstbulle aus<br />

dem Jahr 1171, die dem Estenbischof Fulco das Recht zu Bischofsweihen und<br />

Kirchenstiftungen in seinem Bistum zugesteht 126 , wird von Gadebusch nicht<br />

erwähnt, da sie bei Gruber nicht abgedruckt ist.<br />

Nach einem kurzen Exkurs über das sagenhafte Vineta, das Gadebusch als<br />

wichtigsten Handelsort vor der Blütezeit des gotländischen Wisby auf der Insel<br />

Usedom lokalisiert, beginnt mit der Ankunft des aus dem Augustiner-Chorherrenstift<br />

Segeberg in Holstein stammenden Mönches Meinhard in Livland - die Gadebusch<br />

aufgrund widersprüchlicher Quellen nicht genau zu datieren vermag - die für ihn<br />

interessante Epoche der deutschen Mission. Meinhard begleitete um 1170 eine<br />

Gruppe deutscher Kaufleute an die Dünamündung und errichtete mit Erlaubnis des<br />

Fürsten Vladimir von Polock, dem die Liven tributpflichtig waren, 1184 die erste<br />

Kirche Lettlands in Üxküll am rechten Dünaufer. Nach 1186 wurde er von dem<br />

Bremer Erzbischof Hartwig II. zum Bischof ordiniert - das Kloster Segeberg stand zu<br />

der Metropole Bremen in immediatem Verhältnis - im Oktober des Jahres 1188<br />

erfolgt die Bestätigung der Weihe durch Papst Clemens III., zuvor hatte er dem<br />

Bremer Erzbischof neben allen übrigen Suffraganbistümern auch das von Üxküll<br />

124 Vgl. J.D. Gruber, Origines Livoniae, S. 232-238: „Septem Epistolae ad Fulconis, primi Estonum<br />

Episcopi, res pertinentes. 1170-1180.“; 1.) S. 234f.: „Alexandri PP. III. classicum contra Estones.<br />

Datum Tusculani III. Idus Septembris“, vgl. P. Jaffé, Regesta Pontificum Romanorum, Bd. 2, S. 258,<br />

Nr. 12118; 2.) S. 235„Pro Fulcone Estonum Episcopo e Norwegia interpretem postulat Alexander PP.<br />

III. monachum Estonem. Datum Tuscul. V. Idus Septembris“, vgl. P. Jaffé, Regesta Pontificium<br />

Romanorum, Bd. 2, S. 258 Nr. 12115; 3.) S. 235f.: „Julius seu Fulco Estonum Episcopus commendatur<br />

caritati Danorum ab Alexandro PP.III. Datum Tusculani XV. Kalend. Octobris 1171“, vgl.<br />

P. Jaffé, Regesta Pontificium Romanorum, Bd. 2, S. 258 Nr. 12120.<br />

125 Vgl. Gadebusch, Jahrbücher § 8, I1, S. 14.<br />

126 Vgl. Regesta Pontificium Romanorum, Bd. 2, S. 258 Nr. 12121.

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