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Download - Baltische Historische Kommission

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wird sie in der Forschung als „erste gediegene Einführung in die livländische<br />

Historiographie“ 7 bezeichnet, ohne deren Vorarbeiten das Schriftstellerlexikon von<br />

Recke und Napiersky nicht zustandegekommen wäre. Die ‘Abhandlung’ enthält<br />

Biographien und Werkverzeichnisse von Personen, die entweder aus Livland<br />

stammen, dort eine Zeitlang gelebt oder in ihren Schriften über Belange des Landes<br />

gehandelt haben. Die Kriterien sind sehr weitläufig gefaßt, so daß auch Papst<br />

Innozenz III. Aufnahme findet, da er in seinen Briefen mehrfach auf Livland Bezug<br />

genommen hatte. Die Paragraphen sind vornehmlich faktensammelnd<br />

kompilatorisch, schreiten chronologisch-erzählend voran und ihre Darstellung ist<br />

stark typisiert-schematisch, den Schluß bildet stets ein Werkverzeichnis. Neben<br />

historischen Persönlichkeiten, deren Lebensgang bei zuverlässiger und dichter<br />

Quellenlage ausführlich abgehandelt und mit Anekdoten ausgeschmückt wird,<br />

widmet sich Gadebusch im fünften Teil auch einigen Zeitgenossen (H.L.C.<br />

Backmeister, J.A. Hylzen, C. von Nettelbladt, J.G. Böhme und C.G. Ziegenhorn),<br />

hält den Abschnitt allerdings bemerkenswert knapp. Aus der Korrespondenz der<br />

‘Briefsammlung Gadebusch’ läßt sich ersehen, daß Gadebusch bereits 1763 Zeitgenossen<br />

um die Zusendung von Autobiographien gebeten hatte, die er aber wohl nicht<br />

rechtzeitig vor der Veröffentlichung der ‘Abhandlung’ erhalten hat, so daß er sie erst<br />

für die fünf Jahre später erschienene ‘Bibliothek’ nutzen konnte 8 .<br />

Eine Ausnahme stellt der Lebenslauf des kurländischen Pastors Carl Ludwig Tetsch<br />

dar, den dieser im Februar 1767 übersandt hatte und den Gadebusch seinem Paragraphen<br />

in der ‘Abhandlung’ zugrunde legt 9 . Da Gadebusch die Arbeiten an der<br />

‘Abhandlung’ 1767 wegen der Vorbereitungen für die Reise als Deputierter nach<br />

Moskau ruhen ließ, veröffentlichte Tetsch Teile des Lebenslaufs in seiner im<br />

gleichen Jahr erscheinenden Kirchengeschichte 10 . Gadebusch bemüht sich, in der<br />

6 Gadebusch, Abhandlung, § 1, S. 3.<br />

7 K. Garber, Paul Fleming in Riga, S. 269.<br />

8 Brief des Arztes der Livländischen Ritterschaft J.U. Gerding vom 29.5.1763, in dem dieser seinen<br />

Lebenslauf schildert, vgl. Briefsammlung Gadebusch, I, Nr. 57, aufgenommen in die Bibliothek, Bd.<br />

1, S. 402-406; Brief des Domschulrektors J.G. Lindner vom 16.Oktober 1764, vgl. Briefsammlung<br />

Gadebusch, I, Nr. 97, Bibliothek, Bd.2, S. 182-190; Brief des Rigaer Oberpastors I.J. von Essen vom<br />

20. März 1773, vgl. Briefsammlung Gadebusch, III, Nr. 20, Bibliothek, Bd. 1, S. 298-300; Brief des<br />

Geschichtslehrers F.U. Albaum vom 21. Juni 1774, der auch den Lebenslauf des Revaler Arztes P.F.<br />

Körber enthält, vgl. Briefsammlung Gadebusch, III, Nr. 33, Bibliothek, Bd. 1, S. 3-5, zu Körber vgl.<br />

Bibliothek, Bd. 2. S. 128f.; Brief des Pastors G. Bergmann vom 1. Oktober 1774, vgl. Briefsammlung<br />

Gadebusch, III, Nr. 50, Bibliothek, Bd. 1, S. 52f.<br />

9 Brief C.L. Tetschs vom 28. Februar 1767, vgl. Briefsammlung Gadebusch, I, Nr. 154 u. 155; vgl.<br />

Abhandlung, § 82, S. 222-238.<br />

10 Vgl. C.L. Tetsch, Kurländische Kirchengeschichte, T. II, Königsberg und Leipzig 1768, S. 133-<br />

145.

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