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85<br />

4.2.) Rezeption<br />

Auf dem heutigen Stand der Forschung sind eine sozialgeschichtliche Analyse der<br />

Lesergruppe von Gadebuschs Schriften und eine empirische Rekonstruktion des zeitgenössischen<br />

Publikums nicht möglich. Es liegen keine Daten über Auflagenhöhen<br />

vor, die Pränumerationslisten sind nicht erhalten. So können nur Mutmaßungen<br />

angestellt werden, nach denen das Gros des Lesepublikums sich wohl aus städtischen<br />

Verwaltungsbeamten, Theologen, Lehrern, Advokaten und Kaufleuten zusammensetzte.<br />

Hinweise über die Aufnahme der ‘Jahrbücher’ in der gelehrten Welt findet<br />

man in verschiedenen Rezensionsorganen. Nach den beiden sehr kritischen<br />

Rezensionen in der Allgemeinen Deutschen Bibliothek der ‘Abhandlung’ und der<br />

‘Bibliothek’ 20 , von denen die eine aus persönlicher Feindschaft erwachsen war, ist<br />

das Erscheinen der ‘Jahrbücher’ positiver aufgenommen worden. Der vollständige<br />

erste Teil und der erste Band des zweiten Teiles wurden bereits 1781 in H.L.C.<br />

Backmeisters ‘Bibliothek’ 21 angezeigt und besprochen. Backmeister war 1760 als<br />

Hauslehrer nach Livland gekommen und 1766 Inspektor am Gymnasium in St.<br />

Petersburg geworden. Er lernte Gadebusch persönlich kennen und stand mit ihm seit<br />

1762 in intensivem Briefkontakt und wissenschaftlichem Austausch<br />

22 . Die<br />

‘Russische Bibliothek’ war die erste speziell Rußland gewidmete bibliographische<br />

Literaturzeitung und stieß in den Jahren ihres Erscheinens von 1772 bis 1789 in<br />

Hartknochs Verlag auf großes Interesse in Deutschland und Rußland. Ziel<br />

Backmeisters war es, sowohl dem inländischen Leser, der Deutsch verstand, als auch<br />

ausländischen Lesern die gesamte russische Buchproduktion objektiv und exakt<br />

darzubieten und so einen Beitrag zur interkulturellen Kommunikation im Bereich der<br />

Wissenschaften zu leisten<br />

23 . Die Rezension hält sich eng an Gadebuschs<br />

widmete, ließ in Gadebuschs Schrift ‘Versuche’ seinen ‘Versuch einer Geschichte der Rigischen<br />

Stadtrecht’ (Bd. 2, St. 3, Riga 1785, S. 125-272) veröffentlichen; vgl. zur Biographie Art. ‘Schwartz’<br />

in: ADB, Bd. 33, S. 210-212; DBB, S. 712f. und A. Buchholtz, Geschichte der Rigaschen Familie<br />

Schwartz, Berlin 1921.<br />

20 Vgl. Allgemeine deutsche Bibliothek, Bd. 19, St. 2, Berlin 1773, S. 627-637 und Anhang zu dem<br />

fünf und zwanzigsten bis sechs und dreyßigsten Bande der Allgemeinen deutschen Bibliothek, 3. Abt.<br />

1774-78, S. 1625-1638.<br />

21 Vgl. H.L.C. Backmeister, Russische Bibliothek zur Kenntniß des gegenwärtigen Zustandes der<br />

Literatur in Rußland, Bd. 7, St. Petersburg, Riga, Leipzig 1781, S. 68- 80; die Bde. II2 u. III1 in: Bd.<br />

7, S. 425- 436; die Bde. III2, 3 u. IV1, 2 in: Bd. 9, S. 425-436.<br />

22 Vgl. zu Bac(k)meister ADB 1, S. 757f., A. Lauch, Wissenschaft und kulturelle Beziehungen in der<br />

Aufklärung. Zum Wirken H.L.Chr. Bacmeisters, Berlin 1969; Gadebusch, Abhandlung, § 84, S. 242-<br />

246.<br />

23 Vgl. H. Ischreyt, „Gute und genaue Nachrichten von Rußland“. Zur Entwicklung der Kommunikation<br />

im 18. Jahrhundert. In: Deutsche Studien, 8 (1970), S. 261.

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