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Download - Baltische Historische Kommission

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Plaschnig, T. Oldekop, C.D. Lenz und die Lehrer J.H. Lange und J.M. Hehn. Die<br />

Einwanderer, die wie Gadebusch mit der zweiten Welle nach Dorpat gekommen waren,<br />

fanden anders als in Riga eine Situation vor, die aufklärerischen Idealen und Ansprüchen<br />

wenig zuträglich war. Erst 1785 wurde eine Buchhandlung in der Stadt eröffnet<br />

und 1786 zu einer Lesebibliothek erweitert, vorher waren diejenigen, die Bücher<br />

verlangten, auf die Buchhandlung Hartknochs in Riga angewiesen<br />

Lesegesellschaften und Klubs, in denen ein Gedankenaustausch stattfinden konnte,<br />

wurden erst in den 90er Jahren eingerichtet und eine regelmäßig erscheinende<br />

Zeitung konnte mit der Eröffnung einer stadteigenen Druckerei seit 1789<br />

herausgegeben werden.<br />

90 .<br />

2.2.) Das Werden eines Historikers: F.K. Gadebusch und seine geistige Welt bis<br />

1750<br />

2.2.1.) Jugend: Schulzeit in Stralsund und Hamburg<br />

Über die elementare Schulbildung Gadebuschs in Stralsund ist wenig bekannt, man<br />

kann hier nur seinen eigenen Angaben folgen, denen zufolge er vom vierten Lebensjahr<br />

an bis 1733 in Stralsund unterrichtet wurde 91 . Ab 1734 war er Schüler des<br />

streng kirchlich ausgerichteten von 1613 bis 1883 bestehenden und auf Bugenhagen<br />

zurückgehenden Akademischen Gymnasiums in Hamburg, das eine Übergangsform<br />

zwischen Latein- und Hochschule darstellte und die Schüler durch philosophische,<br />

historische und philologische Vorlesungen auf den Universitätsbesuch vorbereiten<br />

sollte. Das Gymnasium war gemeinsam mit dem Johanneum in den Räumen des<br />

ehemaligen St. Johannis- Klosters untergebracht, unterschied sich aber durch seinen<br />

wissenschaftlichen Lehrbetrieb deutlich von diesem. Zu Gadebuschs Zeit waren<br />

sechs Professuren eingerichtet: für Logik und Metaphysik, für Praktische<br />

Philosophie, Beredsamkeit und Moral, für Geschichte und Griechisch, für Physik<br />

und Poesie, für Mathematik und Orientalische Sprachen 92 . Als führende deutsche<br />

vokat des Untergerichts in Dorpat, 1765-68 Ratssekretär, hinterließ eine Geschichte Kurlands und<br />

Semgallens, vgl. R.A von Lemm, Dorpater Ratslinie, S. 115.<br />

90 Vgl. I. Jürjo, Lesegesellschaften in den baltischen Provinzen im Zeitalter der Aufklärung. Mit<br />

besonderer Berücksichtigung der Lesegesellschaft von Hupel in Oberpahlen. T. 2 in: ZfO, 40 (1991),<br />

S. 32.<br />

91 Vgl. Gadebusch, Bibliothek, Bd. 1, S. 381.<br />

92 Vgl. J. Rathje, Gelehrtenschulen. Gelehrte, Gelehrtenzirkel und Hamburgs geistiges Leben im<br />

frühen 18. Jahrhundert. In: I. Stephan / H.-G. Winter (Hg.); Hamburg im Zeitalter der Aufklärung<br />

[Hamburger Beiträge zur öffentlichen Wissenschaft, Bd. 6], Hamburg 1989, S. 99 u. 111.

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