02.11.2013 Aufrufe

Download - Baltische Historische Kommission

Download - Baltische Historische Kommission

Download - Baltische Historische Kommission

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

14<br />

Gesetzgebenden <strong>Kommission</strong> von 1767, zu der er als Gesandter der Stadt Dorpat geschickt<br />

worden war und die auch die Aufmerksamkeit der Zarin auf ihn lenkte. Die<br />

überwiegende Anzahl von Werken, die sich mit der <strong>Kommission</strong> beschäftigt,<br />

entstand Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Auf Basis des<br />

‘Deputationsjournals’ untersuchte der Rigaer Stadtbibliothekar und Redakteur der<br />

‘BM’ G. Berkholz Gadebuschs Wirken in der <strong>Kommission</strong> und lobt ihn und Hupel<br />

„als die ersten livländischen Schriftsteller von umfassender und fruchtbarer Wirkung“<br />

18 , was der Agrarhistoriker A. Tobien in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

übernahm, ohne es weiter auszuführen 19 . Der Rußlandhistoriker A. Brückner hebt<br />

bei Gadebusch und dem Rigaer Deputierten Schwartz in Absetzung von den<br />

russischen Deputierten den hohen Bildungsstand und ihre politische Gewandtheit<br />

hervor<br />

20 . Als Ergänzungen zu den Instruktionen der Ritterschaften - den<br />

sogenannten „Cahiers“ - und den im SRIO publizierten Protokollen der <strong>Kommission</strong><br />

ziehen R. Hasselblatt und B. Hollander die Aufzeichnungen der beiden<br />

Stadtdeputierten Schwartz und Gadebusch heran 21 .<br />

Der zweite Bereich, in dem Gadebusch als Landespolitiker die Forschung interessierte,<br />

war derjenige der Statthalterschaftsverfassung. In diesem Zusammenhang<br />

nutzte der von C. Schirren beeinflußte F. Bienemann (sen.) die ‘Briefsammlung<br />

Gadebusch’ und transkribierte etliche Briefe, in denen er seine These von der<br />

Einführung der Statthalterschaftsorganisation als Beginn einer Russifizierung der<br />

Ostseeprovinzen bestätigt fand 22 .<br />

Der dritte Interessebereich an Gadebusch als Landespolitiker betrifft sein Wirken in<br />

der Geschichte der Stadt Dorpat, dem G. v. Rauch entscheidenden Einfluß beimißt 23<br />

und der von einigen Historikern unter dem Blickwinkel des „Patriotismus“<br />

18 G. Berkholz, F.K. Gadebusch in der Reichsversammlung zu Moskau. In: BM, 5 (1862), S. 144.<br />

19 Vgl. A. v. Tobien, Die Livländer im ersten russischen Parlament. In: Mitteilungen aus der livländischen<br />

Geschichte, Bd. 23, Riga 1924-26, S. 447f.<br />

20 A. Brückner, Katharina die Zweite [Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen, 3. Hauptabteilung,<br />

T. 10], Berlin 1883, S. 484.<br />

21 Vgl. R. Hasselblatt, Die Instructionen der baltischen Ritterschaften für die gesetzgebende Commission<br />

von 1767. In: BM, 37 (1890), S. 668-692; B.A. Hollander, Die Aufzeichnungen des Ratsherren<br />

J.C. Schwartz über seine Thätigkeit in der Gesetzes- Commission zu Moskau 1767-1768. In:<br />

Sitzungsberichte der Gesellschaft für Geschichte und Alterthumskunde a.d. J. 1885, Riga 1886, S. 81-<br />

90.<br />

22 Vgl. F. Bienemann (sen.), Die Statthalterschaftszeit in Liv- und Estland: ein Capitel aus der Regentenpraxis<br />

Katharina II., Leipzig 1886.<br />

23 Vgl. G. von Rauch, Der Wiederaufbau der Stadt Dorpat nach dem Nordischen Krieg. In: ZfO, 32<br />

(1982), S. 491f.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!