02.11.2013 Aufrufe

Download - Baltische Historische Kommission

Download - Baltische Historische Kommission

Download - Baltische Historische Kommission

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

127<br />

beiden Bischöfen die „regalis iurisdictio“, in der Urkunde für Bischof Hermann vom<br />

November des Jahres heißt es:<br />

„investientes eum de regalibus Torpatenis episcopatus [...], quatenus episcopo praenominato<br />

de omnibus iustiis et rationibus ad regalem iurisdictionem pertinentibus<br />

plene respondeatis“ 169<br />

Fraglich ist, ob Heinrich (VII.) als deutscher König oder als Vertreter seines Vaters -<br />

des römischen Königs Friedrich II. - urkundete und wer daher als Lehnsherr zu<br />

gelten hat. Die Verleihung der landesherrlichen Regalien legt die Annahme nahe,<br />

Heinrich habe hier an Stelle des Kaisers gehandelt, so daß die beiden Bistümer nicht<br />

zum deutschen Königreich, sondern zum römischen Kaiserreich in einer Art<br />

lehnsrechtlichen Verbindung gestanden hätten. Gadebusch nimmt die<br />

Unterscheidung zwischen römischen Kaiserreich und deutschem Königreich nicht<br />

vor und versucht, anhand verschiedener Kaiser- und Königsurkunden eine<br />

langjährige Zugehörigkeit zum deutschen Reich und eine enge Verbundenheit zur<br />

römischen Kurie nachzuweisen.<br />

Bei den von ihm herangezogenen Quellen kann man folgende Gruppen<br />

unterscheiden (die folgende Liste ist keine vollständige Aufstellung der in den<br />

‘Jahrbücher[n]’ angeführten, sondern eine Auswahl landesgeschichtlich besonders<br />

relevanter Urkunden und Ereignisse):<br />

Belehnungen:<br />

1.) Als Grundlage des rechtlichen Status: Livland wird als „feudum oblatum“ von<br />

König Philipp von Schwaben 1207 an Bischof Albert übertragen (Jahrbücher I1, §<br />

23, S. 42). Quelle: Heinrich, Chronicon Livoniae X, 17 [FrhvSt, Bd. 24, S. 66], der<br />

der Ansicht ist, daß Albert neben der Unterstützung durch die Kurie auch die Hilfe<br />

des Reichsoberhauptes gewann.<br />

2.) Belehnung des Bischof Alberts mit dem Bistum Riga (später generalisierend als<br />

Livland bezeichnet) durch den deutschen König Heinrich (VII.) 1225 (Jahrbücher I1,<br />

§ 44, S. 181f.); ebenso die Belehnung Bischof Hermanns mit dem Bistum Leal-Dorpat.<br />

Quelle: J.D. Gruber, Origines Livoniae, S. 201; J.G. Arndt, Der Liefländischen<br />

Chronik Erster Theil, S. 209; J.C.W. Steck, Versuche, S. 15f., M. Dogiel, Codex diplomaticus,<br />

T. V, S. 75, Nr. CLXXI.<br />

168 Vgl. die Rez. von H.M. Schaller in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, 28 (1972),<br />

S. 579-81 und P. Herde, Zur Audientia litterarum contradictarum und zur „Reskripttechnik“. In:<br />

Archivalische Zeitschrift, 69 (1973), S. 54-90.<br />

169 Vgl. LUB, Bd. 1, Nr. LXIV, Sp. 68f. [zu 1224].

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!