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Download - Baltische Historische Kommission

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438<br />

Was dieselben mir von der Verfassung unsers Vaterlandes zu schreiben belieben, das<br />

hat allerdings seinen völligen Grund, wenn man es von der einen Seite ansieht. Betrachtet<br />

man es aber von der anderen: so kann ich nicht läugnen, daß uns die große<br />

Dunkelheit, worinn unsere Geschichte, und unsere Verfassung steht, mehr Schaden<br />

als Nutzen bringt. Denn einmal können wir, wenn unsere Oberen es fordern, nicht<br />

leicht etwas vorbringen. Verbergen wir es aber, was haben wir als denn /[2. S.]/ für<br />

Nutzen? Was hilft mir ein Gewehr, wenn ich es nicht brauchen darf? Hernach ist es<br />

nicht möglich, daß Männer, die Lust haben, ihrem Vaterlande zu dienen, sich dazu<br />

geschickt machen können, wenn ihnen der Zugang zu den Quellen verschlossen ist.<br />

Ein solcher Mann, wie ich ihn beschrieben habe, bringet die Zeit seines Lebens zu,<br />

die Quellen zu entdecken; und wenn er nun sich anschickt, daraus zu schöpfen, ist er<br />

entweder schon unvermögend, oder er wird gar in eine andere Welt versetzt. Als<br />

denn werden seine Bemühungen zerstreuet, oder wohl gar vernichtet. Daher müßte<br />

man, denke ich, so viel sich thun läßt, durch den Druck bekannt machen, auf daß ein<br />

jeder, der es kann, sich befleißige, die Hülfsmittel zu nützen, und zum wahren<br />

gemeinen Besten anzuwenden.<br />

Der Vorsatz, den Ew. Hochwohlgeboren gefaßt haben, ist überaus lobenswürdig, und<br />

unsern Landsleuten höchst zuträglich. Eine solche Sammlung wird diejenigen in<br />

Stand setzen, die einige Bemühung anwenden wollen, weit richtiger, als bisher, von<br />

den Angelegenheiten des Landes zu urtheilen. Man wird das Wort, Privilegien, nicht<br />

mehr, als einen leeren Schall, aussprechen hören. Ich wünsche nichts so sehr, als daß<br />

/[3. S.]/ Ew. Hochwohlgeboren diese Sammlung, wovon dieselben mir geschrieben<br />

haben, vollenden mögen.<br />

Meine Absicht habe ich schon dem Hrn. Hartknoch geschrieben; ich wolle nämlich<br />

mit einer Nachricht von den Geschichtschreibern dieses Landes den Anfang machen.<br />

Dieses Werkchen will ich in folgende Hauptstücke eintheilen 38 : 1) Von denen, die<br />

vor dem 16 Jahrhunderte gelebet haben. Also von a) Diwo, b) Papst Innocentius III,<br />

c) Heinrich von Letthland, d) Hermann von Geldrungen, e) Peter von Duisburg, f)<br />

Heinrich Langenstein. 2) Von den Geschichtschreibern des 16 Jahrhunderts. a)<br />

Tilmann Bredenbach, b) Martin Quiatowski, c) Lorenz Müller, d) Stanisl. Sarnicki,<br />

e) Dionysius Fabricius, f) Johann Lowenklau, g) Olmen, h) Heinrich Rätel, i ) Timan<br />

Brackel, k) Lambert Kämmerling, l) Matthias Strubycz, m) Matthias Waissel, n)<br />

Johann Maletius, o) Bartholomäus Paprocki, p) Augustin Eucädius, q) Balthasar

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