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Download - Baltische Historische Kommission

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214<br />

Rat bestätigte die Wahlverfahren in einem Bescheid vom 29. Dezember 1755 und<br />

übertrug das Direktorium im Kirchen- und Schulwesen 1757 nach wiederholten<br />

Streitigkeiten mit Plaschnig dem Policeybürgermeister 122 . Im EAA finden sich in<br />

einer Akte neben einem Schreiben vom 27. Juni 1757 von Gadebuschs<br />

Amtsvorgänger J.J. Sahmen an die Ratsherren, in dem er ihnen die Einsetzung eines<br />

neuen Lehrers für die Mädchenschule mitteilte, vier Briefe des Pfarrers der<br />

Johanniskirche Christian David Lenz aus dem Jahr 1762 an den Bürgermeister J.J.<br />

Sahmen, in denen er diesen über die Suche eines Nachfolgers unterrichtete 123 .<br />

Gadebusch suchte nach „eine[r] gar betrübte[n] Vacance“ 124 ebenfalls einen neuen<br />

Lehrer für die Mädchenschule. Leider ist sein Schreiben an den Rat undatiert und nur<br />

fragmentarisch überliefert, so daß keine gesicherte Aussage über den Zeitpunkt<br />

getroffen werden kann. Gemäß einem Ratsbescheid, nach dem die Wahl eines<br />

Schulmeisters dem Stadtkonsistorium unabhängig vom Rat zustehen sollte, hatte<br />

Gadebusch seinen Bruder Lorenz für den Posten ausersehen, der wohl sogleich nach<br />

Livland kam. Um sich nicht dem Vorwurf des Nepotismus auszusetzen, unterbreitete<br />

er seinen Vorschlag den beiden Gilden, die ihn ablehnten und sich für einen anderen<br />

Kandidaten entschieden. Gadebusch stimmte ihrer Entscheidung unter dem Hinweis<br />

zu, es handele sich in diesem Fall um eine Ausnahmeregelung und ersuchte den Rat,<br />

in Zukunft nach dem hergebrachten Verfahren vorzugehen. Auch im Amt des<br />

Justizbürgermeisters mußte Gadebusch geeignete Schulleute finden: diesmal ging es<br />

in den Jahren um 1769 um einen Subrektor und 1776 um einen Rektor für die Kronsund<br />

Stadtschule. Bei der Suche nach fähigen Personen wandte er sich an seinen<br />

Königsberger Bekanntenkreis mit der Bitte um personelle Vorschläge. Da<br />

Gadebuschs briefliche Anfragen nicht überliefert sind, muß man sich mit den<br />

Antwortschreiben aus Königsberg begnügen. Mit der Suche nach einem Konrektor<br />

hatte sich Gadebusch an Carl Ehrenfried von Ackern, über den bislang nähere<br />

biographische Angaben fehlen und den Königsberger Theologieprofessor Theodor<br />

122 Vgl. Gadebusch, Jahrbücher IV2, § 332, S. 575.<br />

123 Schreiben der Bürgermeister und Privatpersonen an die Ratsherren und an den Stadtsekretär<br />

betreffend Rechtssachen, Regulierung der Pachtverhältnisse der Stadtgüter u.ä., Briefe vom 25. Februar,<br />

10. Juli, 20. August und 1. September.<br />

124 Vgl. Acht Schriftstücke Gadebuschs, überwiegend undatiert, Bl. 9: Fragment über die Einsetzung<br />

eines neuen Lehrers der Mädchenschule, siehe Anhang, Nr. 7.

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