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Download - Baltische Historische Kommission

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83<br />

polnische Zeit des Landes hinaus fortsetzen würde, verfertigte Gadebusch erste<br />

Entwürfe zu einer Geschichte des Bistums Dorpat, in der chronologisch die<br />

wichtigsten Gesetze und Entwicklungen dieses Gebietes zusammengestellt werden<br />

sollten 7 . Im Rahmen dieser Forschungen stieß er auf immer weitere Quellen, die er<br />

in den ihm zur Verfügung stehenden Chroniken nicht ausgewertet oder kritisch<br />

genug geprüft fand, so daß die Basis zu einer eigenen Darstellung der<br />

Landesgeschichte gelegt war, die über das Ende des Bistums Dorpat 1561 hinaus reichen<br />

sollte 8 .<br />

1780, als der erste Teil der ‘Jahrbücher’ bereits gedruckt vorlag, der zweite sich<br />

„unter der Presse“ befand und der dritte überarbeitet wurde 9 , bat Gadebusch den<br />

Pernauer Justizbürgermeister in einem Brief vom August des Jahres um<br />

Unterstützung und Übersendung von Materialien zur Vervollkommnung der<br />

‘Jahrbücher’ und erläutert Vorgehensweise und Thematik des Werkes:<br />

„Meine Absicht ist, die Begebenheiten der Städte in Livland, so weit mir solche bekannt<br />

geworden, zu erzählen.“; „Ich nehme in meinen Jahrbüchern die<br />

Begebenheiten der Hanse, insonderheit was die livländischen Städte betrifft, mit.“ 10<br />

Neben Quellensichtung in den Rats- und Stadtarchiven Dorpats, Revals 11 und Rigas,<br />

den jeweiligen Stadtbibliotheken, der Bibliothek des russischen Großfürsten Paul in<br />

Sankt Petersburg 12 und im Rahmen seines Aufenthaltes in Moskau 1767 in den<br />

dortigen Bibliotheken sowie einigen Privatarchiven adliger Familien konnte<br />

Gadebusch auf die umfangreiche Quellenedition des ‘Codex diplomaticus regni<br />

Poloniae et magni ducatus Lithuaniae’ des polnischen Theologen Matthias Dogiel<br />

zurückgreifen, die seit 1758 in mehreren Bänden erschien. Speziell der fünfte Band<br />

bietet eine Fülle von Briefen und Privilegien zur Geschichte Livlands in den Jahren<br />

1199 bis 1759, die Dogiel aus verschiedenen polnischen Archiven, Bibliotheken und<br />

7 Auch hier ist nicht an eine spätere Veröffentlichung gedacht worden, Gadebusch arbeitete „zu<br />

meinem eigenen Behufe“, Jahrbücher I1, unpaginiertes Vorwort [5. S.].<br />

8 Gadebuschs Plan war es, „die Geschichte von ganz Livland, im weitläuftigen Verstande, abzuhandeln“<br />

Jahrbücher I1, unpaginiertes Vorwort [6. S.].<br />

9 Gadebusch, Brief an den Pernauer Bürgermeister vom 19.8. 1780, S. 2 r [siehe Anhang Nr. 2]; im<br />

November 1782 waren die Arbeiten an den Jahrbüchern abgeschlossen, vgl. Brief von J.M. Hehn<br />

vom 11.11. 1782, in dem dieser zur Vollendung gratuliert, Briefsammlung Gadebusch, V, Nr. 179.<br />

10 Gadebusch, Brief an den Pernauer Bürgermeister vom 19.8. 1780 Blatt 1 r , v [siehe Anhang Nr. 2].<br />

11 Das Revaler Ratsarchiv wird noch 1940 von R. Wittram als das „reichste baltische Archiv“ gerühmt,<br />

vgl. R. Wittram, Leistungen und Wirkungen des baltischen Deutschtums. Bruchstücke einer<br />

Rechenschaft. 1. Die baltische Geschichtsschreibung. In: Jomsburg, 4 (1940), S. 13.<br />

12 Besonders im vierten Teil der Jahrbücher werden viele Originalquellen aus dieser Bibliothek herangezogen.

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