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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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<strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach Just-in-t<strong>im</strong>e stellt sich in diesen Fällen dann natürlich<br />

auch die Standortfrage für solche Zulieferbetriebe, bei denen es sich<br />

z.B. um kleine, überschaubare Satellitenfertigungen für das End-Assembling<br />

vor Ort handelt.<br />

Diese Standortfrage kann aber nicht nur national, sie muß auch international<br />

gesehen werden. International allein aus dem Gesichtspunkt, daß<br />

die <strong>Logistik</strong> auf <strong>der</strong> einen Seite und preisliche Gründe auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Seite dies erfor<strong>der</strong>n. Im Zuge <strong>der</strong> Internationalisierung <strong>der</strong> Einkaufspolitik<br />

ist es nicht mehr entscheidend, aus welchem Land ein best<strong>im</strong>mtes Teil<br />

o<strong>der</strong> eine best<strong>im</strong>mte Komponente kommt. Entscheidend ist, wo das Teil<br />

in <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Qualität zum günstigsten Preis gekauft werden<br />

kann. Immer mehr Unternehmen in Südeuropa und Südostasien erreichen<br />

heute deutsches Qualitätsniveau.<br />

Die Frage <strong>der</strong> Produktionsverlagerung sollte für den Zulieferant nicht<br />

nur eine Folgeentscheidung parallel zur entsprechenden Herstellerentscheidung<br />

sein. Sie sollte vielmehr auch eine eigenständige Entscheidung<br />

unter dem Aspekt <strong>der</strong> kostengünstigsten Produktion sein. Fehlen zu<br />

dieser Expansion die nötigen finanziellen Mittel, so bietet sich folgen<strong>der</strong><br />

Weg an. Man verkauft sein Know-how an ausländische Partner und<br />

vermarktet es z.B. in einem Joint-venture. Das bedeutet nur ein geringes<br />

Kapital- und auch Absatzrisiko, da man dem bisherigen Abnehmer als<br />

vollwertiger Partner innerhalb dessen international ausgerichteter Strategie<br />

erhalten bleibt.<br />

Neben dem preislichen Aspekt geht <strong>der</strong> Druck in Richtung »parallele<br />

Internationalisierung« auch von logistischen Erfor<strong>der</strong>nissen aus. Der geringe<br />

zeitliche Vorlauf bei Just-in-t<strong>im</strong>e o<strong>der</strong> zumindest eine tagesgenaue<br />

Anlieferung führen zu hohen logistischen Risiken, wenn <strong>der</strong> Zulieferant<br />

<strong>im</strong> Inland verbleibt und <strong>der</strong> Hersteller als Abnehmer international expandiert.<br />

Schon eine Anlieferung ins europäische Ausland ist dann nur<br />

mit Sicherheitslägern möglich. Sicherheitsläger wie<strong>der</strong>um sind ein so wesentlicher<br />

Kostenfaktor, daß letztendlich eine Ansiedlung in <strong>der</strong> Nähe<br />

des ausländischen Werkes die kostengünstigste Lösung ist.<br />

Ein Beispiel hierfür sind die japanischen <strong>Zulieferer</strong>. Sie gingen mit den<br />

japanischen Herstellern in die USA, um keinen Absatz zu verlieren.<br />

Folge: Teilweise werden heute 85 % <strong>der</strong> Teile und Komponenten bei alten<br />

Partnern in <strong>der</strong> Neuen Welt gekauft.<br />

Darüber hinaus sollte man auch nicht außer acht lassen, daß eine Auslandsansiedlung<br />

die Chance zu Zusatzvolumina eröffnet. Als renommierter,<br />

qualitätsbewußter <strong>Zulieferer</strong> hat man selbstverständlich auch bei<br />

an<strong>der</strong>en Herstellern dieses Landes gute Absatzchancen.<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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