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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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vorhandenen Maschinenpark, aber auch mit <strong>der</strong> ges<strong>am</strong>ten Organisation<br />

ein Umstellen bzw. Umrüsten zeit- und kostenaufwendig war.<br />

In <strong>der</strong> Beziehung zu unseren Kunden war diese Art <strong>der</strong> Fließfertigung<br />

möglich, weil die Autofirmen eigene Lagerkapazitäten für die <strong>Zulieferer</strong><br />

hatten und somit Schwankungen unserer Produktion aus <strong>der</strong> Lagerhaltung<br />

heraus ausgleichen konnten.<br />

Die Lagerhaltungen waren zwar unterschiedlich, aber <strong>im</strong> Schnitt bis zu<br />

8 Tagen Vorrat war normal. Beson<strong>der</strong>s vorsichtig waren die französischen<br />

Kunden. Denn die verlangten von den <strong>Zulieferer</strong>n ein Sicherheitslager,<br />

so daß selbst bei Produktionsausfall, z.B. durch Streiks, <strong>im</strong>mer<br />

noch geliefert werden konnte. Unser Sicherheitslager war in Metz und<br />

wurde von den Kunden überprüft.<br />

Die Verträge zwischen uns als <strong>Zulieferer</strong>n und unseren Kunden waren so,<br />

daß für 1 Jahr zu einem best<strong>im</strong>mten Preis die Marktanteile vereinbart<br />

wurden. Da die Hersteller in <strong>der</strong> Regel mindestens 2 <strong>Zulieferer</strong> für ein<br />

Produkt hatten, bek<strong>am</strong> die Firma, die vom Preis und von <strong>der</strong> Qualitätsseite<br />

her bessere Angebote machte, den höheren Marktanteil. Die Termintreue<br />

wurde auch berücksichtigt, hatte aber nicht den Stellenwert wie<br />

heute.<br />

Das Reagieren auf Produktionserhöhungen bei unseren Kunden war für<br />

uns als Betrieb aber auch als Betriebsrat so, daß wir uns auf Zusatzaufträge<br />

einigermaßen vorbereiten konnten. Die Planer und Steuerer konnten<br />

Material und Werkzeuge besorgen, <strong>der</strong> Betrieb die Maschinen eino<strong>der</strong><br />

umrüsten. Wir als Betriebsrat hatten Zeit unsere Informations- und<br />

Mitbest<strong>im</strong>mungsrechte auszuschöpfen.<br />

Es war so, daß wir z. B. auf Son<strong>der</strong>schichten nicht nur mit Überstunden,<br />

son<strong>der</strong>n auch mit Einstellungen reagieren konnten. Bei den Verhandlungen<br />

über Zusatzaufträge und <strong>der</strong>en Umsetzung <strong>im</strong> Betrieb haben wir als<br />

Betriebsrat des öfteren etwas für die Kollegen rausholen können (nach<br />

dem Motto: eine Hand wäscht die an<strong>der</strong>e). Der Handlungsspielraum des<br />

Unternehmens, des Betriebes, des Betriebsrats und <strong>der</strong> Arbeitnehmer<br />

war somit insges<strong>am</strong>t viel größer, als es heute <strong>der</strong> Fall ist.<br />

Was hat sich demgegenüber jetzt geän<strong>der</strong>t?<br />

• Unsere Auftragsgrößen sind kleiner;<br />

• die Serien sind kleiner;<br />

• die Lieferfristen sind kürzer;<br />

• Lieferabrufe än<strong>der</strong>n sich häufiger;<br />

• Varianten und Teilevielfalt ist größer;<br />

• Lagerhaltungen nicht mehr bzw. klein;<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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