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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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gung von <strong>Logistik</strong>kosten auf die Zulieferanten ist allerdings nicht pr<strong>im</strong>äres<br />

Ziel <strong>der</strong> Abnehmerunternehmen. Vielmehr kommt es ihnen darauf<br />

an, die eigene organisatorische Flexibilität zu erhöhen und - in the long<br />

run - die <strong>Logistik</strong>- und Transaktionskosten in <strong>der</strong> ges<strong>am</strong>ten Kette zu<br />

senken. Zusätzlich ergeben sich über die datentechnische Anbindung<br />

vorgelagerter Betriebe neue Möglichkeiten, die Transparenz innerhalb<br />

<strong>der</strong> ges<strong>am</strong>ten <strong>Logistik</strong>kette zu erhöhen. In jedem Fall zwingen neue<br />

<strong>Logistik</strong>strategien <strong>der</strong> Abnehmer die Zulieferanten dazu, unter hohen<br />

Kosten eigene Anpassungsleistungen zu erbringen, die wie<strong>der</strong>um über<br />

den Bereich ihrer <strong>Logistik</strong> weit hinausreichen. Verschärfte Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Abnehmer führen in <strong>der</strong> Konsequenz also nach einer Phase<br />

wachsen<strong>der</strong> Kosten bei den Zulieferanten zu einer Steigerung <strong>der</strong> Effektivität<br />

logistischer Systeme <strong>im</strong> ges<strong>am</strong>ten Produktionsablauf.<br />

Neue <strong>Logistik</strong>konzepte werden häufig unter dem Schlagwort Just-int<strong>im</strong>e<br />

(JIT) diskutiert. JIT-Projekte mit synchronen Fertigungsabläufen<br />

bleiben jedoch vorläufig auf ein vergleichsweise geringes Teilespektrum<br />

und d<strong>am</strong>it auf einen best<strong>im</strong>mten Anteil <strong>der</strong> Kaufteile begrenzt. In Frage<br />

kommen hier vor allem großvolumige und/o<strong>der</strong> kostenintensive Teile<br />

sowie - verstärkt - Teilegruppen, <strong>der</strong>en Vormontage zu Komponenten<br />

bzw. Systemen auf Zulieferanten verlagert werden kann. Auch wenn <strong>der</strong><br />

Trend zunehmend in Richtung Just-in-t<strong>im</strong>e-Produktion geht, scheint uns<br />

- aufgrund unserer Befunde - zur Zeit die Einrichtung externer bzw.<br />

quasi-externer Läger noch die vorherrschende Politik <strong>der</strong> Abnehmer zu<br />

sein. In vielen Fällen, historisch aus schlichter Raumnot be<strong>im</strong> Abnehmer<br />

entstanden, bieten diese externen Läger für den Abnehmer den Vorteil,<br />

Fertigungsprozesse bei <strong>Zulieferer</strong>n und be<strong>im</strong> Abnehmer zu entkoppeln,<br />

und dennoch eine Reduzierung seiner Fertigungsrisiken und seiner <strong>Logistik</strong>kosten<br />

zu ermöglichen. Zugleich erlauben sie es den <strong>Zulieferer</strong>n, den<br />

erhöhten Flexibilitätsansprüchen <strong>der</strong> Abnehmer gerecht zu werden und<br />

dennoch die eigene Fertigung entsprechend ökonomisch opt<strong>im</strong>aler Losgrößen<br />

steuern zu können. (Dies gilt natürlich auch für die internen<br />

Läger bei den <strong>Zulieferer</strong>n.) Zusätzlich haben externe Läger in <strong>der</strong> unmittelbaren<br />

Nähe <strong>der</strong> Abnehmerbetriebe den Nebeneffekt, die Standortnachteile<br />

ausländischer <strong>Zulieferer</strong> auszugleichen. Die inländischen <strong>Zulieferer</strong><br />

leisten d<strong>am</strong>it einen Beitrag zur Beseitigung ihrer Konkurrenzvorteile.<br />

Die Rationalisierung zwischenbetrieblicher logistischer Beziehungen<br />

dient also als Voraussetzung einer bei<strong>der</strong>seitigen Ökonomisierung <strong>der</strong><br />

internen und externen <strong>Logistik</strong> bei <strong>Zulieferer</strong> und Abnehmer. Sie ist vor<br />

allem geeignet, erhöhten Flexibilisierungsanfor<strong>der</strong>ungen zu genügen,<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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