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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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dabei. Außerdem wurde ein Freundeskreis initiiert, wobei man sich <strong>am</strong><br />

Beispiel von Dortmund orientiert, wo es gelungen ist, über die verschiedenen<br />

Interessengruppierungen hinweg ein »Wir-Gefühl« und eine entsprechende<br />

Aufbruchsst<strong>im</strong>mung zur Bewältigung <strong>der</strong> Zukunftsaufgaben<br />

zu erzeugen. Beteiligt sind u.a. <strong>der</strong> Erste Bürgermeister und mehrere<br />

Ratsmitglie<strong>der</strong>. Da jede Partei außerdem sachkundige Bürger benennen<br />

kann, sind auch <strong>der</strong> DGB-Kreisvorsitzende und ein Funktionär <strong>der</strong> IG<br />

Metall beteiligt. Gegen die Beteiligung von Arbeitnehmervertretern in<br />

solchen Einrichtungen besteht allerdings auch erhebliche Skepsis. Aufgaben<br />

wie Strukturpolitik werden nicht als Sache <strong>der</strong> IG Metall angesehen,<br />

wobei sich <strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> Arbeit die Vorbehalte aber abbauen lassen.<br />

Ernsthaft angegangen wird die regionale Strukturpolitik durch die IGM-<br />

Verwaltungsstelle allerdings auch erst seit etwa zwei Jahren. Man hat in<br />

diesem Zus<strong>am</strong>menhang u.a. Kontakte mit Reinhard Doleschal (Universität<br />

Pa<strong>der</strong>born) und dem Kollegen Löwe von GEWOS aufgenommen.<br />

Zunächst hat man eine Bestandsaufnahme durchgeführt und den Ist-<br />

Zustand bezüglich <strong>der</strong> Industriestruktur ermittelt, wobei auch die Veröffentlichungen<br />

über vergleichbare Regionen (neue Konzepte für Problemregionen,<br />

Stadtentwicklungsansätze, z.B. aus H<strong>am</strong>burg) ausgewertet<br />

wurden. Dabei wurden dr<strong>am</strong>atische Defizite sichtbar: Insbeson<strong>der</strong>e gab<br />

es kaum Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in den Unternehmen.<br />

Bei vielen handelte es sich um »verlängerte Werkbänke« ohne eigenes<br />

»Know-how«. Weiter zeigte sich, daß in den Jahren seit 1975<br />

15000 Arbeitsplätze vernichtet wurden (Konkurse, Teilstillegungen, Stilllegungen),<br />

und zwar durchgängig in Betrieben, die keine F + E-Abteilungen<br />

hatten. 2<br />

Als eine <strong>der</strong> ersten Aktivitäten haben Stadt, Industrie- und Handelsk<strong>am</strong>mer<br />

und die örtliche IG Metall daraufhin die Wirtschaftsministerin Anke<br />

Brun eingeladen, um mit ihr die Problematik zu diskutieren. Ein Ergebnis<br />

war, daß man beschloß, von dem Angebot Gebrauch zu machen, das<br />

Potential an Innovations<strong>im</strong>pulsen, das die nahe gelegenen Hochschulen<br />

(Essen, Wuppertal, Duisburg, Dortmund, Bochum) bereitstellen, für die<br />

Standortentwicklung zu nutzen. Mittlerweile erkennt auch die örtliche<br />

Industrie- und Handelsk<strong>am</strong>mer zunehmend die Nützlichkeit dieser Zugangsmöglichkeit<br />

und nutzt sie mehr und mehr. Das Angebot wird, da es<br />

durchaus qualifiziert und fachspezifisch auf die betrieblichen Bedürfnisse<br />

ausgerichtet ist, von den Unternehmen begierig aufgenommen, und zwar<br />

nicht zuletzt von den <strong>Zulieferer</strong>n <strong>der</strong> Automobilindustrie.<br />

2 Verdeckt wurde das z.T. durch den oben angesprochenen Export von Arbeitslosigkeit.<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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