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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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Aus unseren Erfahrungen können wir allerdings ebenfalls feststellen, daß<br />

die Hersteller zwar versuchen, mit dem Hinweis auf günstigere Angebote<br />

aus Großbritannien, die Preise herunterzudrücken, jedoch aufgrund <strong>der</strong><br />

vielfach mangelnden Qualität und <strong>der</strong> unzuverlässigen Zulieferung über<br />

kurz o<strong>der</strong> lang zu den Herstellern in <strong>der</strong> Region zurückkommen.<br />

Zwischenzeitlich ist es allerdings durch diese Politik gelungen, die Einkaufspreise<br />

erheblich zu drücken.<br />

Bedingt durch die Anfälligkeit <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong>wege kommt es auch <strong>im</strong>mer<br />

wie<strong>der</strong> zu kurzfristig erheblich erhöhten Fertigungsabrufen <strong>der</strong> Hersteller<br />

in <strong>der</strong> Region, da weiter entfernt liegende Hersteller nicht pünktlich<br />

o<strong>der</strong> in mangeln<strong>der</strong> Qualität zuliefern.<br />

Dies hat dann wie<strong>der</strong>um unmittelbare Auswirkungen auf anfallende<br />

Mehrarbeit und Son<strong>der</strong>schichten. Diese Mehrarbeit und Son<strong>der</strong>schichten<br />

können von den Betriebsräten kaum beeinflußt werden; gleiches gilt<br />

beispielsweise für Auswirkungen, die dadurch entstehen, daß die Betriebsräte<br />

<strong>der</strong> Hersteller Son<strong>der</strong>schichten vereinbaren. Das Mitbest<strong>im</strong>mungsrecht<br />

<strong>der</strong> Betriebsräte in den <strong>Zulieferer</strong>betrieben in Fragen <strong>der</strong><br />

Mehrarbeit etc. steht insofern teilweise nur auf dem Papier. Denn es sind<br />

nur Reaktionsmöglichkeiten auf das vorhanden, was an an<strong>der</strong>er Stelle<br />

schon entschieden wurde.<br />

Für den Bereich <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung und Strukturpolitik ergibt sich<br />

daraus die Konsequenz, daß nicht die kr<strong>am</strong>pfhafte För<strong>der</strong>ung von Neuansiedlungen<br />

einschließlich eines unsinnigen Wettbewerbs einzelner<br />

Kommunen untereinan<strong>der</strong> von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung ist, son<strong>der</strong>n<br />

die »aktive Bestandspflege«.<br />

Strukturför<strong>der</strong>ung anstelle Subventionierung<br />

Die vorhandenen Unternehmen und Betriebe müssen Hilfestellung bekommen,<br />

um sich auf die Möglichkeiten <strong>der</strong> höherwertigen Produktion<br />

einzustellen. Solange <strong>der</strong> Staat Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungspolitik betreibt, ist<br />

es sicherlich sinnvoller, in vorhandene Strukturen mit Zukunft zu investieren,<br />

als Grundstückssubventionen für Industrieansiedlungspolitik zu<br />

betreiben.<br />

Diese aktive Bestandspflege muß sich auch auf Hilfestellung bei den<br />

Kontakten zu den Technischen Hochschulen erstrecken. Gerade die mittelständischen<br />

Unternehmen und vor allem die Kleinbetriebe haben erhebliche<br />

Berührungsängste, was die Zus<strong>am</strong>menarbeit mit den Hochschulen<br />

angeht. Diese Unternehmen sind aber gleichzeitig unbedingt auf das<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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