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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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verlorene Positionen durch die verschiedenen strategischen Schachzüge<br />

wie<strong>der</strong>zugewinnen. Derartige Kämpfe lassen sich sowohl bei GM als<br />

auch bei Fiat beobachten. Sie sind aber keinesfalls unausweichlich. Im<br />

nächsten Abschnitt werden wir daher darlegen, in welche Richtung sowohl<br />

Unternehmensleitung als auch Gewerkschaften umdenken müssen<br />

und wie diese neue Orientierung ihre Allianzen beeinflussen könnte.<br />

Ein zweites mögliches Hin<strong>der</strong>nis für eine kooperative Produktionsform<br />

ist das Fehlen einer entsprechenden Basis von Zulieferfirmen. Wir haben<br />

bereits dargelegt, daß die Möglichkeiten zu einer Kooperation mit den<br />

<strong>Zulieferer</strong>n in den letzten Jahren stark zugenommen haben. Ehemalige<br />

Sekundärmarktlieferanten versuchen, Entwicklungskapazitäten aufzubauen;<br />

Erstlieferanten dehnen ihre Produktbereiche aus. Die Interessen<br />

von kooperationswilligen Endfertigern und Lieferanten konvergieren zusehends.<br />

Zudem hat die verstärkte Internationalisierung den Horizont<br />

für mögliche Partnerschaften erheblich erweitert.<br />

Trotzdem ist es für Firmen manchmal schwierig, die richtige Form <strong>der</strong><br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit zu finden. Heute gilt z. B. nach wie vor die Faustregel,<br />

daß alle Bereiche, für die beson<strong>der</strong>s teure und hochspezialisierte Anlagen<br />

eingesetzt werden sowie bei denen hohe Transportkosten anfallen, für<br />

Kooperationen ungeeignet sind. Der Endfertiger kann in diesen Fällen<br />

das Risiko durch Abnahmegarantien min<strong>im</strong>ieren. Er schränkt d<strong>am</strong>it<br />

aber die eigene Flexibilität ein und tut genau das, was seinen ursprünglichen<br />

Intentionen zuwi<strong>der</strong>läuft. Niemand kann zudem voraussehen, ob<br />

<strong>der</strong> <strong>Zulieferer</strong>, <strong>der</strong> ja selbst Neuland betritt, den Erwartungen gerecht<br />

werden kann, die er selbst geweckt hat. Beide Seiten müssen daher unter<br />

erheblicher Unsicherheit operieren. Und kein Partner kennt die wahren<br />

Absichten des an<strong>der</strong>en o<strong>der</strong> kann dessen Potential genau abschätzen.<br />

Je<strong>der</strong> wird daher zögern, den ersten Schritt zu tun. Dieses Dilemma<br />

erklärt, warum die Neuordnung <strong>der</strong> Lieferbeziehungen nur schrittweise<br />

und sehr wi<strong>der</strong>sprüchlich vor sich geht.<br />

Trotzdem gibt es genügend Beispiele für eine erfolgreiche Kooperation.<br />

In den meisten Fällen beginnt sie mit <strong>der</strong> Produktion technisch weniger<br />

anspruchsvoller und daher auch weniger riskanter Bauteile wie Benzintanks,<br />

Stoßstangen o<strong>der</strong> Sitze. Sobald sich erste Erfolge zeigen, untern<strong>im</strong>mt<br />

man etwas riskantere Projekte, z. B. Türmodule. Das Risiko <strong>der</strong><br />

Anfangsphase kann durch organisatorische Innovationen beschränkt<br />

werden, zum Beispiel durch Joint-ventures o<strong>der</strong> Firmenzus<strong>am</strong>menschlüsse,<br />

die entsprechende Fertigungskapazitäten schaffen. So überlegt<br />

BMW gegenwärtig, gemeins<strong>am</strong> mit Audi ein Preßwerk zu errichten, das<br />

Süddeutsches Preßwerk heißen soll. Es soll beiden Firmen ermöglichen,<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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