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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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tenaustausches durch Rechnerkopplungen. Je enger aber die JIT-Anbindung<br />

wird, um so genauer müssen auch die EDV-Systeme aufeinan<strong>der</strong><br />

abgest<strong>im</strong>mt sein. Die zwischenbetriebliche Kopplung von Rechnersystemen<br />

ist bisher allerdings noch sehr unterschiedlich ausgebaut. Dies hat<br />

mehrere Ursachen und Gründe, die weiter unten noch aufgezeigt werden.<br />

Unter dem Schlagwort »Just-in-t<strong>im</strong>e« wird seit Jahren das Prinzip <strong>der</strong><br />

lagerlosen Fertigung und montagesynchronen Belieferung von <strong>der</strong> Automobilindustrie<br />

vorangetrieben, das aus dem japanischen »Kanban-System«<br />

weiterentwickelt wurde und vor allem auf <strong>der</strong> genauen EDV-gesteuerten<br />

Material- und Fertigungsplanung beruht. 6<br />

Betriebswirtschaftliche<br />

Protagonisten von Just-in-t<strong>im</strong>e-Konzeptionen werben d<strong>am</strong>it, daß<br />

sie die Umlaufbestände auf 50 bis 70 Prozent <strong>der</strong> ursprünglichen Höhe<br />

reduziert und die Durchlaufzeiten von Fertigungsmaterial um 60 bis<br />

90 Prozent vermin<strong>der</strong>t haben sowie die Reichweite von produktionssynchron<br />

angelieferten Waren auf 4 bis 2 Stunden herabsetzen und Produktivitätssteigerungen<br />

von über 25 Prozent hätten erreichen können<br />

(vgl. Wildemann 1987, S. 54ff). In den meisten Fällen wird dabei allerdings<br />

unterschlagen, daß viele Rationalisierungsmaßnahmen nicht JITspezifisch<br />

waren und daß die Implementation <strong>der</strong> JIT-Fertigung mit<br />

hohen Investitions- und Qualifizierungskosten verbunden war. Außerdem<br />

handelte es sich bei den von Wildemann (1987) angeführten sogenannten<br />

JIT-Projekten in den meisten Fällen nur um Maßnahmen zur<br />

Opt<strong>im</strong>ierung von Durchlaufzeiten und zur Reduzierung von Materialbeständen.<br />

Die Just-in-t<strong>im</strong>e-Konzepte <strong>der</strong> Firmen Keiper-Recaro, Schmitz, Peguform<br />

und Kautex sind in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland wohl die<br />

bekanntesten und <strong>am</strong>bitioniertesten Beispiele dieser neuen JIT-Materialsteuerung<br />

(vgl. Automobil-Produktion März 1988; Sept. 1988; Febr.<br />

1989). In diesen Fällen handelt es sich um Betriebe, <strong>der</strong>en Fertigungsund<br />

Materialsteuerung aufs engste mit den nahe gelegenen Automobilwerken<br />

verknüpft ist (vgl. Automobil-Produktion Sept. 1987 u. Febr.<br />

1989). Generell hängt die Art und Weise <strong>der</strong> Just-in-t<strong>im</strong>e-Fertigung und<br />

-Belieferung jedoch sehr stark von <strong>der</strong> Beschaffenheit und den Bedarfsmengen<br />

des jeweiligen Fahrzeugartikels ab. Nicht jedes Teil läßt sich in<br />

<strong>der</strong> gleichen Weise nach identischen Kriterien produzieren und anliefern.<br />

Die Automobilfirmen selektieren deshalb sehr genau, welche Teile sich<br />

z.B. lokal und nur bei einem Zulieferanten beschaffen lassen und welche<br />

6 »Just-in-t<strong>im</strong>e« bedeutet soviel wie: Das richtige Teil in <strong>der</strong> richtigen Menge und Qualität zum gerade<br />

rechten Zeitpunkt <strong>am</strong> richtigen Ort (vgl. Wildemann 1987).<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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