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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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nig in <strong>der</strong> öffentlichen Diskussion sind. Mit diesen müssen wir uns aus<br />

strukturpolitischer und beschäftigungspolitischer Verantwortung heraus<br />

intensiver befassen. Denn die Globalisierung von Produktion, Absatz<br />

und Beschaffung läßt sich nicht aufhalten. Dies zu ignorieren wäre eine<br />

Illusion, auch angesichts des kommenden europäischen Binnenmarktes.<br />

Eine mit Erfolg praktizierte Beschaffungsstrategie einiger Unternehmen<br />

ist die, in den verschiedenen kontinentalen Regionen eine eigene Zulieferindustrie<br />

zu erhalten. Hierbei gibt es nicht die ein bis zwei <strong>Zulieferer</strong> für<br />

ein Teil, die weltweit alle Unternehmen eines multinationalen Konzern<br />

beliefern. In geographisch abgegrenzten Gebieten, wie beispielsweise<br />

Südeuropa, Mitteleuropa, Skandinavien etc. gruppieren sich vielmehr<br />

um die Abnehmerbetriebe jeweils Lieferanten, die zu 100% diese Werke<br />

versorgen. Die internationale Komponente kommt durch engere Kooperation<br />

und Gemeinschaftsentwicklungen weltweit selbständiger Zulieferunternehmen<br />

hinein. Hier liegt ein richtiger Ansatz, <strong>der</strong> stabile regionale<br />

Beschäftigung mit Know-how-Austausch und Innovationsfähigkeit verbindet.<br />

Mit einem solchen Modell fahren langfristig auch Abnehmer<br />

besser, da sie viel flexibler auf die Beson<strong>der</strong>heiten des regionalen Absatzmarktes<br />

reagieren und auch Än<strong>der</strong>ungen schneller bewerkstelligen können.<br />

Eine 3. Strategie ist das »Single-Sourcing«, die Reduzierung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong><br />

<strong>Zulieferer</strong>, in letzter Konsequenz auf einen. So werden nach Untersuchungen<br />

von An<strong>der</strong>son und Wildemann x<br />

in <strong>der</strong> Automobilindustrie bis<br />

1995 kaum noch mehr als drei <strong>Zulieferer</strong> für ein Teil existieren. Dagegen<br />

werden sich zu fast 60 % zwei <strong>Zulieferer</strong> den Kuchen teilen, und zu fast<br />

22% wird nur noch ein <strong>Zulieferer</strong> pro Teil vorhanden sein. Dem voraus<br />

geht zur Zeit ein rigoroser Ausleseprozeß. Gleichzeitig ist ein Trend zu<br />

längeren Vertragszeiten - <strong>im</strong> Schwerpunkt: drei Jahre (anstelle bisher<br />

einem Jahr) - festzustellen.<br />

So hat die Ford AG ihre <strong>Zulieferer</strong> von 2100 Anfang <strong>der</strong> achtziger Jahre<br />

auf <strong>der</strong>zeit 1100 reduziert. 1991 werden es nur noch knapp 1000 sein.<br />

Nach 1992 werden nur noch Lieferanten <strong>im</strong> Geschäft sein, die von Ford<br />

den »Ql-Award«, den »Qualitäts-Oscar«, erhalten haben (vgl. dazu<br />

näher den Beitrag Aigner/Kuckelkorn in diesem Band). Die an<strong>der</strong>en Autohersteller<br />

verfolgen eine ähnliche Strategie.<br />

1 A. An<strong>der</strong>son/H. Wildemann: Die deutsche Automobilindustrie - ein Blick in die Zukunft, Ffm. 1988<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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