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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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ner für sie zu unmittelbaren Nachteilen führen können, und daß sie sich<br />

nach wie vor als Beteiligte an einem zu ihren Ungunsten sehr ungleichgewichtigen<br />

Austauschprozeß sehen.<br />

Das muß nun überhaupt nicht bedeuten, daß die zahlreichen Aussagen<br />

von führenden Vertretern <strong>der</strong> Automobilindustrie über gleichberechtigte<br />

Partnerschaft, über »symbiotische Beziehungen«, über die Notwendigkeit<br />

wechselseitigen Vertrauens, über intensive Zus<strong>am</strong>menarbeit zu gemeins<strong>am</strong>em<br />

Nutzen usw. nicht ernst gemeint wären. Es heißt aber auf<br />

alle Fälle, daß es noch eine erhebliche Kluft zwischen diesen Aussagen<br />

und den - zweifellos teilweise auch recht subjektiv gefärbten - Erfahrungen<br />

auf seiten <strong>der</strong> Zulieferbetriebe gibt. Eine Ursache liegt sicherlich<br />

darin, daß Großunternehmen des Typs, dem die Automobilhersteller<br />

zuzurechnen sind, in vielen Fel<strong>der</strong>n die Supertankern gerne zugeschriebene<br />

Beharrlichkeit und Trägheit aufweisen: Bis ein gewollter Kurswechsel<br />

wirklich vollzogen ist - d.h. in unserem Falle, bis <strong>der</strong> letzte Einkäufer<br />

tatsächlich eine kooperative Einstellung zum <strong>Zulieferer</strong> erworben hat -,<br />

vergeht ein erheblicher Zeitraum.<br />

Gerade deshalb ginge es aber darum, glaubhaft zu demonstrieren, daß<br />

<strong>der</strong> Kl<strong>im</strong>awechsel wirklich gewollt ist: <strong>Zulieferer</strong> müssen an<strong>im</strong>iert werden,<br />

ihre Probleme vorzutragen. Dabei ist sicherzustellen, daß das Eingestehen<br />

eigener Defizite dem <strong>Zulieferer</strong> nicht zum Nachteil gelangt, son<strong>der</strong>n<br />

ihm Unterstützungangebote eröffnet. Außerdem wäre es notwendig,<br />

daß sich <strong>Zulieferer</strong> bei Problemen mit ihren Gegenübern <strong>im</strong> Einkauf<br />

(auch) an an<strong>der</strong>e Stellen <strong>im</strong> Abnehmerunternehmen wenden können, die<br />

eine gewisse Autonomie gegenüber den kritisierten Abteilungen <strong>im</strong> Abnehmerunternehmen<br />

haben. Die Gründung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ausbau von Bereichen<br />

für Lieferantenentwicklung bzw. -Unterstützung kann als Schritt in<br />

diese Richtung gewertet werden. Erst wenn die Erfahrung, daß man alle<br />

Probleme vorbehaltsfrei diskutieren kann, und daß berechtigte Einwände<br />

tatsächlich Chancen haben, berücksichtigt zu werden, über längere<br />

Zeit gemacht wird und sich bestätigt, wird so etwas wie eine vertrauensvolle<br />

prinzipiell gleichberechtigte Zus<strong>am</strong>menarbeit möglich - bei<br />

allen nicht wegzudiskutierenden partiellen Interessengegensätzen zwischen<br />

den großen Abnehmern und ihren Lieferanten. Wenn es eines<br />

Tages keine Schwierigkeiten mehr macht, auch Autoren aus Zulieferbetrieben<br />

für Beiträge zur <strong>im</strong> folgenden <strong>im</strong> einzelnen abgehandelten Thematik<br />

zu gewinnen, dann sind auf diesem Feld zweifellos Fortschritte<br />

erzielt worden.<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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