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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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Koordination <strong>der</strong> Schnittstellen zu den an<strong>der</strong>en Speditionen o<strong>der</strong> den<br />

Korrespondenzspediteuren kümmern. EDV-Einsatz wird an diesen<br />

Schnittstellen zudem mehr die Regel sein, auch wenn bis heute nur 7,9 %<br />

<strong>der</strong> Speditionen Datenträger austauschen und 9,1 % <strong>der</strong> Speditionen mit<br />

an<strong>der</strong>en Speditionen über eine Datenfernübertragung verbunden sind<br />

(BSL 1985, S. 55).<br />

D<strong>am</strong>it gehen oftmals arbeitsorganisatorische Probleme einher, was die<br />

Einführung, die Schulung und die Weiterbildung bei <strong>der</strong> Arbeit mit <strong>der</strong><br />

EDV betrifft. Der Betriebsrat ist auch hier gefor<strong>der</strong>t, für ausreichende<br />

Schulungsmaßnahmen und Möglichkeiten <strong>der</strong> Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen<br />

zu sorgen. Für die betriebliche Interessenvertretung<br />

ergeben sich bei Kooperationen durch die Verbundsituation jedoch<br />

schwierige Verhandlungssituationen, da die jeweiligen Betriebsräte - soweit<br />

vorhanden - nicht <strong>im</strong> Verbund operieren und an den rechtlichen<br />

Grenzen des Betriebes stehenbleiben. Rechtlich ist <strong>der</strong> Betriebsrat hier an<br />

das Betriebsverfassungsgesetz - sofern sich nicht konzernrechtliche Möglichkeiten<br />

ergeben (Nagel 1988) - gebunden, so daß die Verbundsituation<br />

seine Informierungs- und Handlungsmöglichkeiten beschränkt. Der Betriebsrat<br />

muß also selbständig Kooperationsformen mit an<strong>der</strong>en Betriebsräten<br />

<strong>der</strong> untereinan<strong>der</strong> verbundenen Speditionen entwickeln, um<br />

diesen Aufgaben gewachsen zu sein.<br />

3.3 Die preispolitische Variante: passive Beugs<strong>am</strong>keit und<br />

Selbstausbeutung ?<br />

Will die Spedition ihr Ges<strong>am</strong>tangebot aufrechterhalten und trotzdem<br />

konkurrenzfähig bleiben, so bleibt ihr nur noch die Möglichkeit, mit dem<br />

Preis auch bei verschwindend geringen Gewinnspannen herunterzugehen.<br />

Die Vergabe von Aufträgen an solche Speditionen läge für den<br />

Nachfrager dann in <strong>der</strong>en geringeren Gemeinkosten und den Lohnkostendifferentialen<br />

begründet. Das Marktmachtgefälle könnte dann ähnlich<br />

wie <strong>im</strong> Zulieferbereich zu einer <strong>im</strong>mer größeren passiven Anpassungsbereitschaft<br />

und Beugs<strong>am</strong>keit führen. Passive Beugs<strong>am</strong>keit meint<br />

ein Flexibilitätspotential, das in <strong>der</strong> Bereitschaft und Fähigkeit zu einem<br />

Nachgeben gegenüber externen Anpassungszwängen unter Inkaufnahme<br />

hoher Risiken und unter Abstrichen an gegebenen Unternehmenszielen<br />

liegt (Gerlinger 1989, S. 100). Ein Flexibilitätspotential, dessen<br />

Nutzung jedoch sehr schnell an die Grenzen des unternehmerischen<br />

Bestands stößt. Für eine Vielzahl von schwach rentierlichen, durch den<br />

regulierten Markt gerade noch geschützten Speditionen <strong>im</strong> Selbsteintritt<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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