08.03.2014 Aufrufe

Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

türlich viel leichter aufzuzeigen, welche Situationen auf jeden Fall vermieden<br />

werden sollten, als best<strong>im</strong>mte Maßnahmen vorzuschlagen. Überlegungen<br />

zur ersten Frage können trotzdem zu einigen vorsichtigen Antworten<br />

auf die zweite Frage führen.<br />

Für das Management besteht ein min<strong>im</strong>aler Reformschritt darin, Karrieremuster<br />

zu vermeiden, die in irgendeiner Form die Verteidigung des<br />

Status quo begünstigen. Ein Manager, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Fertigung groß geworden<br />

ist, wird die eigene Abteilung verteidigen, wann <strong>im</strong>mer die Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Produktion in Frage gestellt wird. Da er nur diesen Bereich<br />

kennt, wird er dazu tendieren, Argumente, die aus <strong>der</strong> Blickrichtung<br />

an<strong>der</strong>er Funktionsbereiche kommen, für weniger wichtig zu halten.<br />

Diese enge Sichtweise, die dadurch entsteht, daß jemand seine Karriereleiter<br />

nur in einer Abteilung o<strong>der</strong> in einem Fachgebiet durchlaufen hat,<br />

nennt man bei BMW »K<strong>am</strong>ineffekt«. Man ist sich in dieser Firma wohl<br />

bewußt, daß nur dann die Art <strong>der</strong> »Meta-Organisation« geschaffen werden<br />

kann, die zur Umstrukturierung <strong>der</strong> bestehenden Organisationsformen<br />

notwendig ist, wenn man Manager hat, die Spezialisten ohne Betriebs-<br />

o<strong>der</strong> besser Abteilungsblindheit sind.<br />

Im Topmanagement von BMW überlegt man daher, die Karrieremuster<br />

<strong>der</strong> jüngeren Mitarbeiter so umzugestalten, daß je<strong>der</strong> in mehreren Abteilungen<br />

<strong>der</strong> Firma zu Hause und außerdem mit den wichtigsten Zulieferfirmen<br />

vertraut ist. Diese Pläne entsprechen einem allgemeinen Trend,<br />

<strong>der</strong> gegenwärtig in Schweden, <strong>der</strong> Bundesrepublik, Italien und in einigen<br />

Teilen <strong>der</strong> USA zu verzeichnen ist. Überall versucht man zu erreichen,<br />

daß Manager ihrem Selbstverständnis nach sich <strong>der</strong> Firma als Ganzes<br />

zugehörig fühlen und nicht einem best<strong>im</strong>mten Bereich o<strong>der</strong> einer Abteilung.<br />

Man erwartet von ihnen, daß sie Abteilungen und Spezialisierungen<br />

wechseln und unter Umständen auch bei an<strong>der</strong>en Firmen, zum Beispiel<br />

Lieferanten, arbeiten. In einem <strong>der</strong>artigen System gibt es keine<br />

eingleisigen Karrieremuster mehr. Im Gegenteil: Wer einen solchen Weg<br />

verfolgt, muß d<strong>am</strong>it rechnen, irgendwo in <strong>der</strong> Mitte steckenzubleiben.<br />

Einer unserer Gesprächspartner bei BMW hat die neuen organisatorischen<br />

Zielsetzungen so formuliert, daß es darum geht, »informelle Beziehungen<br />

zu formalisieren« und dadurch die organisatorischen Vorbedingungen<br />

für eine spontane Koordination von Managern zu schaffen, die<br />

sich seit langem kennen und die daher wissen, was sie voneinan<strong>der</strong> zu<br />

erwarten haben.<br />

In dem Maße, in dem die Abteilungen innerhalb des Unternehmens und<br />

auch die Unternehmensgrenzen selber offener werden, än<strong>der</strong>t sich auch<br />

die Identität des Managers. Er o<strong>der</strong> sie soll sich <strong>der</strong> eigenen Arbeits-<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!