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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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verantwortlich; die Bauteile wurden weltweit an Firmen vergeben, die<br />

das detaillierte Design, die Konstruktion und die Fertigung übernahmen.<br />

Nach zwei Jahren konnte BMW eine begrenzte Auflage des Autos produzieren,<br />

mit einem Ausstoß von ca. 17 Einheiten pro Tag. Das Unternehmen<br />

rechnet d<strong>am</strong>it, daß es weitere zwei Jahre dauern wird, bis <strong>der</strong> Z1<br />

in Serie produziert werden kann. Das Projekt macht aber deutlich, daß<br />

BMW mit seiner neuen Organisationsform zu Entwicklungszeiten<br />

(43 Monate) vordringen kann, die bisher nur von japanischen Firmen<br />

erreicht wurden.<br />

Der Preis für diese Entwicklung war, wie nicht an<strong>der</strong>s zu erwarten, eine<br />

Reihe von Konflikten über den Stellenwert <strong>der</strong> Fertigung innerhalb des<br />

Unternehmens. In jüngster Zeit gab es intensive Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />

zwischen dem Einkauf und <strong>der</strong> Technik darüber, ob die Produktion <strong>der</strong><br />

Zylin<strong>der</strong>köpfe <strong>im</strong> Haus bleiben sollte o<strong>der</strong> nicht. Die Entscheidung fiel<br />

schließlich zugunsten <strong>der</strong> internen Fertigung aus, da BMW nicht bereit<br />

war, die kritische Gußtechnologie einem Außenstehenden zugänglich zu<br />

machen. Alle Parteien dieses Disputs waren sich aber darüber einig, daß<br />

es nicht mehr lange dauern würde, bis auch dieser Fertigungsschritt nach<br />

außen verlagert wird. Der Umstand, daß ein Unternehmen mit dem<br />

N<strong>am</strong>en »Bayerische Motorenwerke« und einer langen Tradition herausragen<strong>der</strong><br />

Leistungen in <strong>der</strong> Motorenproduktion einen <strong>der</strong>artigen Schritt<br />

überhaupt erwägt, unterstreicht nur die fund<strong>am</strong>entale Neuorientierung,<br />

die einem Prozeß des Lernens mehr Bedeutung be<strong>im</strong>ißt als <strong>der</strong> bloßen<br />

Beherrschung best<strong>im</strong>mter Fertigungs- und Konstruktionsverfahren.<br />

General Motors als Spezialisierungskonsortium<br />

Die Alternative zu einem reinen Systemintegrator wie BMW ist das<br />

Modell eines Spezialisierungskonsortiums, wie es sich aus den aktuellen<br />

Reorganisationsmaßnahmen von General Motors entwickeln könnte.<br />

Das Ziel ist das gleiche, nur die institutionellen Mittel sind verschieden.<br />

GM ist dabei, ein <strong>Netz</strong>werk von Lieferanten innerhalb <strong>der</strong> Firma zu<br />

schaffen, die sich <strong>im</strong> Grunde ähnlich verhalten sollen wie die unabhängigen<br />

<strong>Zulieferer</strong> in Europa. Dieses Unterfangen erfor<strong>der</strong>t eine radikale<br />

Neuordnung <strong>der</strong> firmeninternen Organisationsstruktur.<br />

Bisher war die Teilefertigung bei GM so organisiert, daß ein weitgehen<strong>der</strong><br />

Schutz vor externer Konkurrenz gegeben war und die Endfertigung<br />

kaum eine an<strong>der</strong>e Wahl hatte, als jene Komponenten zu kaufen, die<br />

hausintern geliefert wurden. Um dieses rigide und ineffiziente System<br />

aufzubrechen, sind zwei Schritte erfor<strong>der</strong>lich: Die Firma muß erstens<br />

neue Leistungsmaßstäbe für jeden Lieferanten vorgeben, um diesen mit<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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