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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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Know-how-Zugang wird zur entscheidenden Wettbewerbskomponente<br />

Letzter Punkt dieser Übersichtsbetrachtung ist die Sicherung des Knowhow-Zugangs.<br />

Bei <strong>im</strong>mer gleichartigeren Produkten und <strong>im</strong>mer kürzeren<br />

Produktzyklen wird <strong>der</strong> Know-how-Zugang zu einer entscheidenden<br />

Wettbewerbskomponente. Wer als erster Hersteller Innovationen in den<br />

Markt bringt, zieht zusätzliche Nachfrage auf sich, so lange er diesen<br />

Wettbewerbsvorsprung hat. Er erreicht darüber hinaus hohe Imagegewinne.<br />

Wie restriktiv dies japanische Firmen handhaben, erfährt man, wenn<br />

man z. B. auf dem Gebiet <strong>der</strong> Elektronik nach Kooperationsmöglichkeiten<br />

sucht. Man muß hierbei erkennen, daß man auf diesem Felde zu<br />

keinerlei Zus<strong>am</strong>menarbeit bzw. Know-how-Weitergabe bereit ist.<br />

Einige Automobilfirmen haben daher eigenständige Unternehmensbereiche<br />

aufgebaut, die aus Tochtergesellschaften <strong>der</strong> Zulieferbranche bestehen.<br />

Dadurch ist <strong>der</strong> permanente Know-how-Zugriff für sie gesichert.<br />

Zweifelhaft ist natürlich, ob man dies <strong>im</strong> Extremfall auch an<strong>der</strong>en Herstellern<br />

gleichberechtigt gewährt. Man muß daher von seinen Partnern<br />

strikte Loyalität, d.h. keine Zugangshin<strong>der</strong>nisse bei <strong>der</strong> Nutzung von<br />

Know-how for<strong>der</strong>n. Das ist eine Grundlage <strong>der</strong> Geschäftsbeziehung und<br />

wohl auch eine Selbstverständlichkeit.<br />

Zum Schluß eines solchen Anfor<strong>der</strong>ungskatalogs muß man natürlich<br />

auch noch auf die Grenzen <strong>der</strong> Hersteller-<strong>Zulieferer</strong>-Beziehung zu sprechen<br />

kommen. Hierbei ist allerdings offensichtlich, daß viele dieser Grenzen<br />

naturgemäß zumindest partiell mit den Erwartungen <strong>der</strong> Hersteller<br />

kollidieren müssen.<br />

Bei meinen Ausführungen zur Entwicklungstiefe erwähnte ich bereits das<br />

Kriterium des kritischen Know-how. Dies wird eine klare Grenze auch<br />

für engste Kooperationen sein. Hersteller können kein kritisches Knowhow<br />

an <strong>Zulieferer</strong> abgeben, auch wenn <strong>der</strong> positive Kosteneffekt für sie<br />

noch so groß ist. Kritisch bedeutet, daß dieses Know-how in an<strong>der</strong>en<br />

Händen die Wettbewerbsposition entscheidend schwächen würde, also<br />

z.B. Innovationen auf dem Motorensektor.<br />

Ein an<strong>der</strong>er Punkt ist die Vertragsgestaltung. Sind trotz engster Kooperationen<br />

die Verträge nicht langfristig genug, so wird das unternehmerische<br />

und konjunkturelle Risiko aufgrund <strong>der</strong> hohen Investitions- und<br />

Forschungsanfor<strong>der</strong>ungen für den <strong>Zulieferer</strong> einfach zu groß. Wer z. B.<br />

als <strong>Zulieferer</strong> für einen best<strong>im</strong>mten Abnehmer eine ausländische Produktionsstätte<br />

errichtet, muß vertraglich so abgesichert sein, daß <strong>der</strong> Herstel-<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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