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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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Eberhard H<strong>am</strong>er<br />

<strong>Zulieferer</strong>diskr<strong>im</strong>inierung: Machtwirtschaft statt<br />

Marktwirtschaft?<br />

Vorbemerkung<br />

Seit <strong>der</strong> gleichn<strong>am</strong>igen Veröffentlichung des Verfassers 1<br />

ist das Wettbewerbsproblem<br />

<strong>der</strong> »<strong>Zulieferer</strong>diskr<strong>im</strong>inierung« in die kartellrechtliche<br />

und sozialpolitische Diskussion gerückt.<br />

Wortwörtlich meint dieser Begriff, daß Ungleichbehandlungen gegenüber<br />

<strong>Zulieferer</strong>n geschehen, welche zumindest die <strong>Zulieferer</strong> selbst als<br />

Mißbrauch empfinden. Mißbrauchsmöglichkeit setzt aber <strong>im</strong>mer Marktmacht<br />

auf <strong>der</strong> einen und Abhängigkeit auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite voraus.<br />

Gerade dieses bilaterale Machtverhältnis hat die <strong>Zulieferer</strong>problematik<br />

solange <strong>im</strong> dunkeln gehalten, weil <strong>der</strong> mächtige Abnehmer nicht nur<br />

Diskr<strong>im</strong>inierungsmöglichkeiten hat, son<strong>der</strong>n d<strong>am</strong>it auch die Diskretion<br />

<strong>der</strong> Mißbrauchstatbestände erzwingen kann.<br />

Das Problem <strong>der</strong> <strong>Zulieferer</strong>diskr<strong>im</strong>inerung ist aber nicht nur ein individuelles<br />

Problem zweier Marktpartner. Die deutsche <strong>Zulieferer</strong>industrie<br />

stellt mit mehr als 30000 meist mittelständischen Unternehmen und mit<br />

ca. 400 Mrd. DM Umsatz - also fast einem Fünftel unseres Sozialprodukts<br />

- einen so wichtigen Wirtschaftssektor für unsere Arbeitsplätze,<br />

unser Volkseinkommen und unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

dar, daß <strong>Zulieferer</strong>diskr<strong>im</strong>inierung als allgemeines Problem auch eine<br />

allgemeine Wettbewerbsgefahr für unsere ges<strong>am</strong>te Wirtschaft sein muß.<br />

Deshalb ist die Lösung dieses Problems nicht nur Fürsorge gegenüber<br />

einzelnen benachteiligten Wettbewerbern, son<strong>der</strong>n vorrangiges Interesse<br />

aller, welche für unsere Wettbewerbspolitik, für die Wohlfahrt unserer<br />

Wirtschaft, für die Erhaltung unserer Arbeitsplätze und für die Gestaltung<br />

unserer wirtschaftlichen Zukunft verantwortlich sind.<br />

1 H<strong>am</strong>er, E.: <strong>Zulieferer</strong>diskr<strong>im</strong>inierung, Minden 1988, Band 19 <strong>der</strong> Schriftenreihe des Mittelstandsinstituts<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen, Hannover.<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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