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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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Beschäftigungschancen <strong>im</strong> Umfeld <strong>der</strong> Automobilherstellung für alle Beteiligten<br />

zu gelangen.<br />

Der Beitrag von Klebe und Roth (IG Metall, Vorstand, Frankfurt)<br />

schließlich beschreibt zunächst die neuen Herstellerstrategien und zeigt<br />

die Folgen für Belegschaften und Arbeitnehmervertretungen auf, wobei<br />

erhebliche Defizite bestehen<strong>der</strong> Mitbest<strong>im</strong>mungsrechte deutlich werden.<br />

Bei <strong>der</strong> anschließenden Betrachtung des japanischen Zuliefersystems<br />

werden als Konsequenz eines (<strong>im</strong> Vergleich zur hiesigen Situation) ausgeprägten<br />

Ausbeutungsverhältnisses zwischen Abnehmern und <strong>Zulieferer</strong>n<br />

ein massives Sozialgefälle und ausgeprägte Pufferfunktionen <strong>der</strong> Zulieferbetriebe<br />

festgestellt und dann die Gefahren, die eine Japanisierung bei<br />

uns mit sich brächte, skizziert. Abgeleitet daraus werden sechs For<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> IG Metall für Automobilhersteller und -<strong>Zulieferer</strong>, u.a. mit dem<br />

Ziel fairer Partnerschaft, höherer Zulieferautonomie, besserer Kooperation,<br />

stärkerer Verkehrs- und umweltpolitischer Verantwortung usw. Für<br />

den gewerkschaftlichen Bereich wird die Schaffung eines <strong>Netz</strong>werks entlang<br />

<strong>der</strong> logistischen Ketten gefor<strong>der</strong>t. Begonnen wurde bereits mit <strong>der</strong><br />

Einbeziehung <strong>der</strong> Thematik in die gewerkschaftliche Bildungsarbeit und<br />

mit <strong>der</strong> Gründung von Arbeitskreisen, wofür auch in den Regelungen<br />

<strong>der</strong> bestehenden Betriebsverfassung durchaus Ansatzpunkte gesehen<br />

werden.<br />

Im folgenden Kapitel (V) finden sich <strong>im</strong> ersten Teil Beiträge zur Zulieferproblematik<br />

aus <strong>der</strong> Sicht von Sozialwissenschaftlern, die mit Untersuchungen<br />

in diesem Bereich befaßt sind.<br />

Kern, Sabel und Herrigel (Göttingen, Boston, Chicago) entwickeln auf<br />

<strong>der</strong> Basis ausführlicher Expertengespräche in <strong>der</strong> Automobilindustrie in<br />

Italien, <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland und in den USA ihre These von<br />

<strong>der</strong> zu erwartenden grundlegenden Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lieferbeziehungen<br />

zu zwischen Lieferanten und Abnehmern wirklich kooperativen Produktionsweisen.<br />

Als Lösungsmuster auf diesem Weg sehen sie »Systemintegration«<br />

(hierfür steht die Strategie von BMW) o<strong>der</strong> das »Spezialisierungskonsortium«,<br />

das als die mögliche künftige Konzeption von General<br />

Motors gesehen wird. Ein insges<strong>am</strong>t also durchaus opt<strong>im</strong>istisches<br />

Szenario, wenn auch eher in mittel- o<strong>der</strong> längerfristiger Perspektive. Als<br />

mögliche »Bremser« bei dieser an sich als positiv angesehenen Entwicklung<br />

werden konservative Kräfte innerhalb <strong>der</strong> Unternehmen, nicht zuletzt<br />

aber auch Betriebsräte und Gewerkschaften ausgemacht. Gefor<strong>der</strong>t<br />

werden daher parallel zum Übergang zur kooperativen Produktionsweise<br />

auch entsprechende Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Arbeitsbeziehungen und<br />

gewerkschaftlicher Organisationsformen.<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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