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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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Sprecher:<br />

Der Opt<strong>im</strong>ismus, daß <strong>der</strong> Trend zum Automobil auf lange Sicht ungebrochen<br />

ist, wird nicht von allen Beobachtern des Automarktes geteilt.<br />

Eine Überproduktion von 7 Mio. Autos wird von Experten für das Jahr<br />

1990 vorhergesagt; noch schl<strong>im</strong>meres wird befürchtet, wenn <strong>der</strong> gemeins<strong>am</strong>e<br />

EG-Markt kommt und die Japaner und Amerikaner ungehin<strong>der</strong>t<br />

mit ihren großen Firmen hier in diesen Markt einbrechen. Franz Steinkühler,<br />

<strong>der</strong> Chef <strong>der</strong> IG Metall, fürchtet gar jährliche Entlassungen von<br />

mehreren Tausend Arbeitnehmern. Davon bleibt natürlich auch die<br />

Bergische Autozuliefer-Industrie nicht unberührt. Bereits jetzt ist unter<br />

diesen <strong>Zulieferer</strong>n in aller Welt ein knallharter Wettbewerb entbrannt. Sie<br />

stehen unter dem Druck <strong>der</strong> Hersteller, die die Preise diktieren. Überleben<br />

wird nur, wer rechtzeitig automatisiert und d<strong>am</strong>it also auch Arbeitsplätze<br />

abbaut. Welchen Anfor<strong>der</strong>ungen beispielsweise ein Bergisches<br />

Unternehmen wie Happich mit rd. 5000 Mitarbeitern <strong>im</strong> In- und Ausland<br />

gegenübersteht, darüber sprach Jochen Rausch mit<br />

Hartmut Happich:<br />

»Tendenziell sind alle Arbeitsplätze für die Teile, die man heute herstellt,<br />

morgen überflüssig. Es ist nun die Frage, welche Neuteile man findet, um<br />

morgen neue Arbeitsplätze zu haben.«<br />

Marketing-Chef Hartmut Happich sieht sein Unternehmen unter Druck<br />

<strong>der</strong> Autokonzerne. VW, Ford, Mercedes o<strong>der</strong> BMW versuchen, die<br />

Preise zu drücken und die Qualität zu erhöhen. Kosten <strong>der</strong> Qualitätskontrolle<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Lagerhaltung etwa werden den <strong>Zulieferer</strong>n aufgebürdet:<br />

Just-in-t<strong>im</strong>e, heißt das Zauberwort. Die <strong>Zulieferer</strong> müssen auf die Minute<br />

genau ihre Produkte bei den Auto-Fabriken anliefern. Dort werden<br />

sie nicht gelagert, son<strong>der</strong>n sofort eingebaut. Der Remschei<strong>der</strong> Sitze-Hersteller<br />

Recaro ist noch einen Schritt weitergegangen. In Bremen, ganz in<br />

<strong>der</strong> Nähe des Mercedes-Werkes hat Recaro eine Zweigstelle eröffnet,<br />

ausschließlich für Mercedes. Zwischen Bestellung <strong>der</strong> Sitze und ihrer<br />

Auslieferung vergehen nicht einmal fünf Stunden. Ähnliche Wege geht<br />

auch Happich. Zweigwerke gibt es bereits in Spanien und Großbritannien.<br />

Hartmut Happich:<br />

»Es gibt einige Produkte, bei denen wir so spezialisiert in neue Gebiete<br />

eingestiegen sind, daß wir von Wuppertal aus auch ins Ausland liefern<br />

können. Es gibt aber eine ganze Reihe Produkte, die man schlecht transportieren<br />

kann. Sie sind leicht, haben ein großes Volumen, nehmen viel<br />

Platz weg, die kann man nicht durch die ganze Welt fahren. Da müssen<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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