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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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und nach Lehrabschluß früher o<strong>der</strong> später abwan<strong>der</strong>t, vor allem um sich<br />

durch Besuch entsprechen<strong>der</strong> Einrichtungen höherzuqualifizieren. Auf<br />

diese Weise kann die Facharbeiterlücke natürlich nicht geschlossen werden.<br />

Für die Zukunftsperspektiven gerade <strong>der</strong> Zulieferunternehmen wäre<br />

es aber beson<strong>der</strong>s wichtig, sicherzustellen, daß ein größerer Teil <strong>der</strong> Absolventen<br />

<strong>der</strong> dualen Ausbildung als Facharbeiter in den Unternehmen<br />

bleibt. Erfor<strong>der</strong>lich wäre dazu einerseits die Schaffung besserer Arbeitsbedingungen<br />

und besserer Aufstiegschancen. An<strong>der</strong>erseits wäre aber<br />

auch anzustreben, vestärkt auch wie<strong>der</strong> junge Menschen ohne höhere<br />

Schulabschlüsse auszubilden.<br />

Auf den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften läßt sich auch ein Gutteil<br />

<strong>der</strong> Mehrarbeit, die <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Region in massivem Umfang geleistet<br />

wird, zurückführen. Dabei ist vor allem in kleinen Unternehmen<br />

d<strong>am</strong>it zu rechnen, daß ein erheblicher Teil nicht registriert wird. Durch<br />

die starke Ausdehnung <strong>der</strong> Arbeitszeit treten erhebliche Probleme be<strong>im</strong><br />

Arbeitsschutz auf, <strong>der</strong> Krankenstand steigt an. Gleichzeitig sinkt die<br />

Qualität <strong>der</strong> Produkte bzw. <strong>der</strong> Ausschuß n<strong>im</strong>mt zu. Auch die Abnehmer<br />

machen da anscheinend Kompromisse: Offenbar ist in Boomphasen die<br />

Null-Fehler-Produktion doch nicht so wichtig, wie sonst stets behauptet<br />

wird. Die knappen Facharbeiter werden seitens <strong>der</strong> Unternehmen stark<br />

hofiert, d<strong>am</strong>it sie sich bereit finden, die Überstunden zu leisten, nicht<br />

zuletzt mit dem Argument, daß sie die besten, die einzigen sind, die das<br />

können.<br />

D<strong>am</strong>it ist natürlich die Frage aufgeworfen, warum es trotz <strong>der</strong> vielen<br />

Mehrarbeit kaum Neueinstellungen gibt. Die Arbeitgeber behaupten,<br />

daß <strong>der</strong> regionale Arbeitsmarkt leergefegt ist. 20 km weiter aber gibt es<br />

genügend Arbeitskräfte. Natürlich schiebt man auch die Unsicherheit<br />

über den weiteren Verlauf <strong>der</strong> Automobilkonjunktur vor. Dabei wird<br />

neuerdings auch das Gespenst Europa 93 genutzt, das - wie vor einigen<br />

Jahren die Japaner - als Begründung für alles mögliche herhalten muß,<br />

unter an<strong>der</strong>em für Einstellungszurückhaltung, For<strong>der</strong>ung nach Lohnbegrenzung<br />

und mehr Flexibilität bei den Arbeitsverhältnissen.<br />

Möglichkeiten und Probleme <strong>der</strong> Zus<strong>am</strong>menarbeit von Unternehmen und<br />

Arbeitnehmervertretungen<br />

Die ernsthaftesten Gefahren sind aber we<strong>der</strong> darin noch in den Strategien<br />

<strong>der</strong> weltweiten Beschaffung durch die Abnehmer zu sehen, son<strong>der</strong>n<br />

darin, daß die hiesigen Unternehmer die Zeichen <strong>der</strong> Zeit nicht erkennen,<br />

die da heißen: zukunftsträchtige Investitionen, angemessene Qualifizie-<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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