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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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Welchen Weg geht beispielsweise ein graues Plastikteil so groß wie ein<br />

Telefonbuch? Es gehört zu den Schmutzfängern des neuen Mercedes<br />

190. Die Planung begann schon vor Jahren. Happich hat Mitarbeiter,<br />

die ständig bei Mercedes vor Ort mit Einkäufern und Technikern<br />

sprechen und die he<strong>im</strong>ische Zentrale auf dem laufenden halten. So wurde<br />

auch aus dem unscheinbaren Kunststoffteil ein Massenauftrag. Form<br />

und technische Beschaffenheit entwickeln die Happich-Leute in Absprache<br />

mit Mercedes. Dann wird die Gußform entwickelt, ein sog. Werkzeug,<br />

das bei großen Karosserieteilen über 1 Mio. DM kosten kann.<br />

In den fast menschenleeren Hallen werden die Schmutzfänger mit Saugarmen<br />

und För<strong>der</strong>bän<strong>der</strong>n transportiert. Menschen überwachen die<br />

Computer. Die Computer steuern die Maschinen, aber ganz ohne Handarbeit<br />

geht es auch hier nicht.<br />

Fertigungsleiter Rainer Schmidt:<br />

»Die Teile kommen also nach <strong>der</strong> manuellen Abnahme sofort in die<br />

Lackieranlage und werden dort lackiert. Das funktioniert alles von<br />

Hand, weil <strong>der</strong> Roboter den Metallic-Lack-Effekt nicht so spritzen kann<br />

wie ein Mensch.«<br />

In einer luftdichten Kabine sprühen Lackierer mit Spritzpistolen Lack<br />

auf die langs<strong>am</strong> vorbeigleitenden Schmutzfänger. Das För<strong>der</strong>band transportiert<br />

sie dann weiter zur Endmontage. Dort werden einige Kl<strong>am</strong>mern<br />

für den späteren Einbau angebracht.<br />

»Nach diesem Montagevorgang werden die Teile noch einmal 100%ig<br />

kontrolliert und dann in einer entsprechenden Pendelverpackung dem<br />

Kunden zugestellt, d.h. in einer Verpackung, die zwischen den Kunden<br />

und den Lieferanten <strong>im</strong>mer hin und her geht.«<br />

Das sind Gestelle aus Stahlrohren, in die die frisch gefertigten Teile<br />

eingehangen werden. Mercedes bekommt sie so direkt ans Bremer Fließband<br />

geliefert. Nichts wird verpackt, Lager gibt es nur für Notfälle. Der<br />

Happich-Lastwagen muß zum richtigen Zeitpunkt in Bremen sein und<br />

liefern, sonst stehen dort die Bän<strong>der</strong> still. Und das würde unweigerlich<br />

das Ende für einen <strong>Zulieferer</strong> sein. Zeit ist Geld, dieser Spruch hat hier<br />

seine Berechtigung und er dominiert die Arbeit von<br />

Fertigungsleiter Schmidt:<br />

»Von <strong>der</strong> Produktion von <strong>der</strong> ersten Fertigungsstufe bis zum Einbau ins<br />

Auto kann man rund sagen: 7 Std.«<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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