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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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Die Gefahr ist groß, daß die bereits deutlich erkennbaren Tendenzen in<br />

diese Richtung sich noch negativ verstärken.<br />

Folgende Kennzeichen sind charakteristisch für das Hersteller-<strong>Zulieferer</strong>-Verhältnis<br />

in Japan:<br />

- Pyr<strong>am</strong>idenförmige Zulieferstruktur mit einem abgestuften System an<br />

Subunternehmen (»subcontractor« und »subassemblers«) 3<br />

Dabei ist die Zahl <strong>der</strong> direkten <strong>Zulieferer</strong> (zumeist Komponentenhersteller<br />

und -montagewerke) für die Automobilabnehmer sehr gering (Schätzungen<br />

belaufen sich auf ca. 150 bis 300 pro Unternehmen).<br />

Die Mehrzahl <strong>der</strong> Zulieferunternehmen hat den Status des Sublieferanten<br />

und ist <strong>im</strong> Unterschied zur bundesdeutschen Zulieferstruktur stark in<br />

die Hierarchie einer einzigen Unternehmensgruppe eingebunden.<br />

Mit fallen<strong>der</strong> Zulieferstufe wird die Unternehmensgröße <strong>im</strong>mer geringer,<br />

bis hin zur He<strong>im</strong>arbeit.<br />

- Hohe Abhängigkeit und wirtschaftliche Verflechtung<br />

Der hohe Grad <strong>der</strong> Einbindung ist ein weiteres Kennzeichen <strong>der</strong> Zulieferstruktur<br />

in Japan. Japanische Zulieferunternehmen sind zwar in aller<br />

Regel rechtlich selbständig, jedoch eng in die jeweilige Unternehmensgruppe,<br />

<strong>der</strong> sogenannten KEIRETSU, integriert. Dies drückt sich zum<br />

Teil durch kapitalmäßige o<strong>der</strong> durch personelle Verflechtung (des Managements)<br />

aus. Über die Vertragsgestaltung (meist für eine Modellaufzeit)<br />

werden zusätzliche Macht- und Einflußmöglichkeiten <strong>der</strong> dominierenden<br />

Herstellerunternehmen festgelegt. So werden z.B. die Preise für Lieferteile<br />

alle sechs Monate neu verhandelt. Aufgrund exakter Einblicke in die<br />

Kostenrechnung des <strong>Zulieferer</strong>s werden in <strong>der</strong> Regel keine Erhöhungen<br />

<strong>der</strong> Stückkosten akzeptiert. Jährliche Preisreduzierungen werden auf <strong>der</strong><br />

Basis des genauen Einblicks in diese Kosten durchgesetzt, verbunden mit<br />

<strong>der</strong> »Zubilligung« einer best<strong>im</strong>mten Profitmarge.<br />

D<strong>am</strong>it erfolgt die Steuerung des ges<strong>am</strong>ten Zuliefersystems nicht über den<br />

Marktmechanismus, son<strong>der</strong>n über ein Kostensteuerungssystem. Hinzu<br />

kommt, daß 85% <strong>der</strong> <strong>Zulieferer</strong> Geschäftsbeziehungen zu nur einem<br />

Automobilunternehmen haben und daher in hohem Maße abhängig<br />

sind.<br />

3 Vgl. Demes. H., Die pyr<strong>am</strong>idenförmige Struktur <strong>der</strong> japanischen Automobilindustrie und die Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

zwischen Endherstellern und <strong>Zulieferer</strong>n in: Altmann, N./Sauer, D. (Hrsg.): Systemische<br />

Rationalisierung und Zulieferindustrie, Ffm. 1989<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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