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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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Arbeitsplatzgestaltung nach <strong>der</strong> MTM-Methodenlehre, bei <strong>der</strong> die linke<br />

Hand ebenso geschickt und schnell arbeitet wie die rechte, wo kein Hingreifen<br />

auch nur einen Mill<strong>im</strong>eter zu lang ist, um keine Zeit zu vergeuden.<br />

All das stellt schon eine eminente Belastung dar. Hinzu kommt ein<br />

häufiges Umsetzen, ein Wechsel in an<strong>der</strong>e Arbeitsgänge ohne Abstriche<br />

bei Qualität und Menge <strong>der</strong> Arbeit. Unsere Kolleginnen und Kollegen<br />

sind wahre Fertigungskünstler. Viele von ihnen arbeiten wie Roboter<br />

überall dort, wo man sie gerade braucht.<br />

Ein an<strong>der</strong>er Aspekt, die Arbeitszeit.<br />

Natürlich verteidigen wir unsere geordnete tarifliche Regelung, d.h.<br />

37 Stunden in <strong>der</strong> Woche für alle. Wir mußten uns aber den Regeln <strong>der</strong><br />

Betriebsnutzung unterwerfen. So läuft die verkürzte Wochenarbeitszeit<br />

zu Verfügungstagen auf bzw. wird mit <strong>der</strong> Gleitzeit <strong>im</strong> indirekten Bereich<br />

recht und schlecht bewältigt. Überstunden sind ein Reizthema, verständlich<br />

bei so einer Arbeitsbelastung. Gott sei Dank gibt es bei unserer<br />

Belegschaft kein Interesse dafür, trotzdem fallen Überstunden an. Wann<br />

<strong>im</strong>mer in den Autofirmen Zusatzaktivitäten, Son<strong>der</strong>schichten gefahren<br />

werden, haben wir unseren Anteil daran. Uninteressant, ob da ein Betriebsrat<br />

wettert.<br />

Wenn die Betriebsräte <strong>der</strong> Automobilwerke Überstunden und Son<strong>der</strong>schichten<br />

zust<strong>im</strong>men, dann haben sie das praktisch automatisch für uns<br />

getan.<br />

Wenn man sich in einer solchen Situation an die Plädoyers führen<strong>der</strong><br />

Politiker und maßgeblicher Behörden erinnert, Überstunden zu verringern,<br />

und sich vergegenwärtigt, daß insbeson<strong>der</strong>e die Betriebsräte <strong>im</strong>mer<br />

wie<strong>der</strong> auf ihre Mitverantwortung hingewiesen wurden, dann muß man<br />

deutlich sagen: Wir Betriebsräte <strong>der</strong> <strong>Zulieferer</strong> sind meistens ohnmächtig,<br />

Überstunden zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Zur Materialwirtschaft: Der K<strong>am</strong>pf ums tägliche Material macht uns zu<br />

schaffen.<br />

Es ist tatsächlich so und auch gar nicht verwun<strong>der</strong>lich: Just-in-t<strong>im</strong>e als<br />

<strong>Logistik</strong>strategie erhebt den Anspruch, auf die Gesetze des Marktes in<br />

Qualität und Quantität sofort zu reagieren; vom Kunden gesteuert, <strong>im</strong><br />

Automobilwerk ausgelöst bis zum Ein-Mann-Betrieb, <strong>der</strong> irgendwo in<br />

einem Schuppen Drehteile fertigt.<br />

Große Reserven gibt es nicht. Es gleicht nahezu einem Wun<strong>der</strong>, wenn alle<br />

Teile zur rechten Zeit in <strong>der</strong> richtigen Qualität zur Verfügung stehen. Es<br />

nützt nichts, wenn 99 von 100 da sind. Ausliefern kann man nur komplette<br />

Produkte. Die Lieferanten liegen nicht vor <strong>der</strong> Haustür, manche<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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