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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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Personal- und Arbeitspolitik:<br />

Von den 230 Beschäftigten sind lediglich ein Drittel kaufmännische Angestellte.<br />

Unter den Beschäftigten finden sich nur wenige Akademiker, da<br />

die Devise des Unternehmens sei, begabte Praktiker statt »theoretisch<br />

verbildete« Akademiker zu nehmen. Die Planung und Realisierung <strong>der</strong><br />

oben angeführten, meist hochtechnisierten Projekte erfor<strong>der</strong>t qualifiziertes<br />

Personal, das auf dem Markt - insbeson<strong>der</strong>e wegen <strong>der</strong> Konkurrenz<br />

mit dem Automobilhersteller - nur schwer zu haben ist. In bezug auf die<br />

d<strong>am</strong>it um so mehr erfor<strong>der</strong>liche Weiterbildung »liegt vieles <strong>im</strong> argen«.<br />

Für eine systematische Weiterbildung ist in <strong>der</strong> Spedition offenbar keine<br />

Zeit, jedoch würde jede Eigeninitiative unterstützt.<br />

Arbeitsorganisatorisch hat die Spedition ebenfalls Probleme: »Die Firma<br />

ist zwar gewachsen«, so <strong>der</strong> Leiter des <strong>Logistik</strong>projektes, »aber die Arbeitsorganisation,<br />

die Organisationsstrukturen sind nicht mitgewachsen«.<br />

Vieles komme auf die Einstellung <strong>der</strong> Mitarbeiter an, aber man hat<br />

Probleme, die Mitarbeiter zu halten. Der Leistungsdruck in <strong>der</strong> Spedition<br />

sei groß, und Flexibilität und Bereitschaft zur Mehrarbeit sei wesentlich.<br />

Die Fluktuation <strong>der</strong> Spedition ist hoch, und sie setzt wesentlich auf<br />

die Nutzung <strong>der</strong> vorhandenen Arbeitskraftressourcen.<br />

Arbeitskonflikte und Betriebsrat:<br />

Die Spedition hat einen Betriebsrat (3 gewerbliche und 2 Angestelltenvertreter),<br />

aber keine gewerkschaftlichen Vertrauensleute. Das Verhältnis<br />

zwischen Unternehmensleitung und Betriebsrat sei gut, aber zwischen<br />

Unternehmenleitung und Gewerkschaft und Betriebsrat und Gewerkschaft<br />

mit Problemen belastet. Der Betriebsrat kümmert sich in <strong>der</strong><br />

Hauptsache um Personalbetreuung, um soziale Belange und die Arbeitsplatzbetreuung.<br />

Die Auswirkungen <strong>der</strong> »Produktions«mo<strong>der</strong>nisierung<br />

sind offenbar kein zentrales Handlungsfeld seiner Interessenvertretungspraxis.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> EDV-Einführung war er nicht aktiv, auch nicht in<br />

Fragen ergonomischer Gestaltung. Auch in die Planungen zum <strong>Logistik</strong>-<br />

Bereich war er nicht involviert und wurde erst nach <strong>der</strong> Planungsphase,<br />

während <strong>der</strong> Realisierung informiert.<br />

5. Resümee<br />

Wie lassen sich diese Beispiele nun vor dem Hintergrund unserer oben<br />

ausgeführten Annahmen interpretieren? Eignet sich eine solche Form <strong>der</strong><br />

Problembewältigung für an<strong>der</strong>e Speditionen, und was sind die mutmaßlichen<br />

Folgen für die Beschäftigten?<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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