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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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mer und Zulieferant grundlegende (Vor-)Entscheidungen. Dies gilt um so<br />

mehr, als Opt<strong>im</strong>ierungen in diesen Funktionsbereichen die doppelte Wirkung<br />

haben, Produktivität nicht nur be<strong>im</strong> Abnehmer, son<strong>der</strong>n auch be<strong>im</strong><br />

Zulieferanten zu steigern. Es ist gerade diese Ambivalenz, die den Schein<br />

eines kooperativen Umgangs des Abnehmers mit dem <strong>Zulieferer</strong> ebenso<br />

nährt, wie die ebenfalls häufig geäußerte Vorstellung eines einseitigen<br />

»An-die-Wand-Drückens« <strong>der</strong> <strong>Zulieferer</strong> durch die Abnehmer.<br />

3. Strategisch relevante betriebliche Funktionsbereiche<br />

Im folgenden soll dargestellt werden, wie sich in unterschiedlichen strategischen<br />

Funktionsbereichen das neue Verhältnis von Autonomie und<br />

Beherrschung in den Abnehmer-Zuliefer-Beziehungen gestaltet. Dabei<br />

muß darauf hingewiesen werden, daß sich aufgrund unserer bisherigen<br />

empirischen Erfahrungen die Situation in den verschiedenen Zulieferbranchen<br />

sehr unterschiedlich darstellt. Sie läßt sich in zwei Richtungen<br />

differenzieren: Zum einen spielt die traditionelle Marktstellung des Zulieferanten<br />

eine große Rolle, zum an<strong>der</strong>en ist sein Innovationspotential<br />

(bezogen auf Produkt- und Prozeßinnovationen) ausschlaggebend dafür,<br />

in welchem Umfang er seine Autonomie sichern o<strong>der</strong> ausbauen kann. In<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Marktmacht des Abnehmers ergeben sich zudem<br />

durchaus unterschiedliche Strategien <strong>der</strong> systemübergreifenden Rationalisierung<br />

in den einzelnen Unternehmens-Funktionsbereichen.<br />

Wir beschränken uns auf die Analyse <strong>der</strong> Entwicklungen in den Bereichen<br />

Forschung und Entwicklung, <strong>Logistik</strong> und Qualitätssicherung. Dies<br />

heißt nun nicht, daß es nicht auch in an<strong>der</strong>en Bereichen zu einschneidenden<br />

Strukturverän<strong>der</strong>ungen kommt. So wird zum einen die Fertigung<br />

selbst durch die Strukturverän<strong>der</strong>ung in den genannten Bereichen einschneidenden<br />

Wandlungsprozessen unterworfen. Zum an<strong>der</strong>en gehört es<br />

zu den Paradoxien systemischer Rationalisierung, daß entgegen den Erwartungen,<br />

die aus <strong>der</strong> Reduzierung <strong>der</strong> Fertigungstiefe resultieren<br />

mögen, die traditionell für die Zuliefer-Abnehmer-Beziehung wesentlichste<br />

Unternehmensfunktion, <strong>der</strong> Einkauf be<strong>im</strong> Abnehmer, zunehmend<br />

Einschränkungen seiner Entscheidungskompetenz hinzunehmen<br />

hat und infolgedessen sein Einfluß <strong>im</strong> Abnehmerunternehmen geringer<br />

wird. Es gewinnen nämlich neben dem Preis als bislang wichtigstem<br />

Selektionskriterium bei <strong>der</strong> <strong>Zulieferer</strong>auswahl an<strong>der</strong>e Kriterien an Bedeutung.<br />

Die folgende Darstellung <strong>im</strong>pliziert also die These, daß Entwicklungen<br />

innerhalb <strong>der</strong> drei genannten Funktionsbereiche erhebliche<br />

Auswirkungen auf den Grad <strong>der</strong> Autonomie bzw. Beherrschung von<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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