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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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wird sich zu dieser defensiven Strategie voraussichtlich nicht so schnell<br />

eine Alternative finden lassen. Gerade kleine Betriebe werden den Weg<br />

einer möglichst nicht durch Gewerkschaften und betriebliche Interessenvertretung<br />

kontrollierten Selbstausbeutung zu gehen versuchen und vielleicht<br />

bei einem zukünftig <strong>der</strong>egulierten Markt ihre Preisuntergrenze<br />

unter die Selbstkosten von Großbetrieben zu drücken versuchen (Prützke<br />

1987, S. 60). Verbunden kann d<strong>am</strong>it auch eine Strategie sein, die für den<br />

Nachfrager auslagerungswerten industriellen Resttätigkeiten wie Abpak¬<br />

ken, Sortieren, Montieren billigst zu übernehmen und d<strong>am</strong>it Aushilfspersonal<br />

ungesichert und zu Niedrigstlöhnen zu betrauen.<br />

Ihre Beschäftigungspolitik beruht dann auf <strong>der</strong> möglichst hohen Ausschöpfung<br />

<strong>der</strong> Arbeitsleistung des Personals, ohne entsprechende Gegenleistungen<br />

bieten zu können. Ihre Arbeitsverträge werden entsprechend<br />

<strong>der</strong> Auftragslage zu einem nicht unbedeutenden Teil Zeit- und Teilzeitverträge<br />

sein. Die lohn- und personalintensiven industriellen Resttätigkeiten<br />

werden von einer sich ausweitenden Randbelegschaft erledigt, in<br />

<strong>der</strong> die Fluktuation sehr hoch sein wird, da die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen<br />

entsprechend schlecht sein werden. Die Beschäftigungsverhältnisse<br />

werden in einem hohen Maße ungeschützt und Geschäfte<br />

mit SCHEIN-SELBSTÄNDIGEN Subunternehmern an <strong>der</strong> Tagesordnung<br />

sein. Gewerkschaften, Betriebsräte und staatliche Aufsichtsbehörden<br />

werden diese Beschäftigungsverhältnisse nur schwer kontrollieren können.<br />

Unter Konkurrenzdruck verschwinden in dieser Peripherie <strong>im</strong>mer<br />

mehr kleine Spedition- und Fuhrunternehmen o<strong>der</strong> werden aufgekauft<br />

(vgl. dazu: Wirtschaftswoche v. 24. 9. 85, S. 76).<br />

Der betrieblichen Interessenvertretung stellen sich dabei - wenn sie nicht<br />

überhaupt auf <strong>der</strong> Strecke bleibt - größte Probleme. Der Selbstausbeutungsstrategie,<br />

die auf dem Rücken <strong>der</strong> Beschäftigten ausgetragen wird,<br />

ist gerade in kleinen und mittleren Unternehmen wenig entgegenzusetzen.<br />

Operieren diese Betriebe zudem <strong>am</strong> Existenzmin<strong>im</strong>um mit einer<br />

stark fluktuierenden Belegschaft, sind die Bedingungen für eine auch nur<br />

halbwegs erfolgreiche Interessenvertretungsarbeit vollends ausgehöhlt.<br />

4. Speditionen als »Unternehmensspezialisten«: Zwei Fallstudien aus <strong>der</strong><br />

Automobilindustrie<br />

Bei <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> folgenden zwei Fallstudien wurde versucht, diese<br />

einem <strong>der</strong> Idealtypen zuzuordnen, um die Abweichungen von unseren<br />

idealtypischen Vorstellungen herausarbeiten zu können.<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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