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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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Das ist vor allem deshalb ein bemerkenswerter Fortschritt, weil <strong>der</strong> örtliche<br />

Menschenschlag und d<strong>am</strong>it auch die alteingesessenen Unternehmer<br />

einige Eigenarten aufweisen, die Neuerungen nicht unbedingt erleichtern:<br />

Die Leute sind oft sehr stolz, eigensinnig und unbeweglich. Zum<br />

Beispiel wurde die Nutzung von Landesbürgschaften oft von hiesigen<br />

Unternehmern abgelehnt, weil sie es als eine Schande für ein selbständiges<br />

privatwirtschaftliches Unternehmen ansahen, öffentliche Hilfe in Anspruch<br />

zu nehmen.<br />

Die Notwendigkeit, aktive Standortsicherung zu betreiben, ist den maßgeblichen<br />

Leuten in den Unternehmen oft kaum zu vermitteln. Noch<br />

schwieriger ist es, die Chancen zu verdeutlichen, die etwa die Beteiligung<br />

an Progr<strong>am</strong>men wie dem zur Humanisierung des Arbeitslebens (neuerdings<br />

»Arbeit und Technik«) auch für die Unternehmen bieten könnten.<br />

Überall wittert man Gefahren für die Selbständigkeit. Daß die meisten<br />

Unternehmen in F<strong>am</strong>ilienbesitz sind, birgt ebenfalls durchaus auch ein<br />

Bedrohungspotential. Erfahrungsgemäß gibt es häufig in <strong>der</strong> dritten o<strong>der</strong><br />

vierten Generation zumindest ernsthafte Krisen, wenn nicht sogar Zus<strong>am</strong>menbrüche,<br />

dann jedenfalls, wenn die Inhaber nur noch an max<strong>im</strong>alen<br />

Entnahmen aus dem Unternehmen, nicht aber mehr an zukunftsgerichteten<br />

Investitionen in die Qualifikation ihrer Mitarbeiter und in mo<strong>der</strong>ne<br />

Ausrüstung interessiert sind.<br />

Die Situation <strong>der</strong> Autozulieferer in <strong>der</strong> Region<br />

Die Thematik <strong>der</strong> starken Bindung vieler Unternehmen an die Automobilindustrie<br />

ist in <strong>der</strong> Region keineswegs neu: Schon 1975 hat die hiesige<br />

Volkshochschule eine Podiumsdiskussion zum Thema »Abhängigkeit<br />

<strong>der</strong> <strong>Zulieferer</strong> von <strong>der</strong> Automobilindustrie« durchgeführt. Die Vertreter<br />

<strong>der</strong> Zulieferunternehmen haben d<strong>am</strong>als einhellig mögliche Gefahren <strong>der</strong><br />

Anbindung an die großen Abnehmer weit von sich gewiesen, heute dagegen<br />

bej<strong>am</strong>mern sie ihre Probleme um so heftiger. Lei<strong>der</strong> aber meist nur<br />

hinter vorgehaltener Hand. Eine offensive und öffentliche Diskussion<br />

<strong>der</strong> Probleme <strong>der</strong> Zulieferunternehmen und möglicher Lösungen unterbleibt,<br />

da befürchtet wird, die großen Abnehmer zu verprellen.<br />

Eine Kooperation zwischen Zulieferunternehmen mit dem Ziel, die gestellten<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen personell und finanziell besser bewältigen zu<br />

können, findet bislang nicht statt. Die Vorstellung, gemeins<strong>am</strong>e Forschungs-<br />

und Entwicklungskapazitäten zu installieren, stieß bislang nur<br />

auf Ablehnung. Die Unternehmen glauben, daß so etwas nicht funktionieren<br />

kann, o<strong>der</strong> sie halten - sehr zu Unrecht - die Gefahr des »Know-<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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