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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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ist, sollte aber nicht zu dem Mißverständnis führen, daß sie auch in<br />

Zukunft ausgeschlossen werden kann. Konkrete Vorhersagen werden<br />

aber <strong>der</strong>zeit u.a. dadurch sehr erschwert, daß sich noch bei weitem nicht<br />

absehen läßt, wie die Entwicklung in den osteuropäischen Staaten weiterverlaufen<br />

wird. Insbeson<strong>der</strong>e ist noch unklar, welche Rolle diese Län<strong>der</strong><br />

als Absatzmarkt für Automobile, vor allem aber auch als Lieferanten<br />

von Kraftfahrzeugen und insbeson<strong>der</strong>e von Zulieferteilen, spielen werden.<br />

Zu den produktions- und absatzbedingten Risiken kommen produktivitäts-<br />

und betriebsbedingte Beschäftigungsrisiken hinzu. Nach dem<br />

Motto: »Was müssen wir unbedingt noch fertigen, was können wir noch<br />

fertigen«, wird die Eigenfertigung, d.h. die Fertigungstiefe wesentlich<br />

herabgesetzt.<br />

Die inländischen und internationalen Gewichte zwischen <strong>Zulieferer</strong>n und<br />

Automobilkonzern sollen neu durchgemischt werden. Dabei geht es keineswegs<br />

nur um Teilelieferung, son<strong>der</strong>n um komplette Fertigungs-Komponenten<br />

für die Fahrzeuge.<br />

Die Durchrationalisierung <strong>der</strong> Kernfertigung in Preßwerken, <strong>im</strong> Rohbau,<br />

den Lackierereien und in den Montagen sind darauf ausgerichtet,<br />

den Materialfluß zu beschleunigen, Stillstandzeiten und Fertigungszeiten<br />

zu verringern.<br />

Dies alles wird bei den Herstellern nicht wenige Arbeitsplätze kosten.<br />

Wie die Erfahrungen <strong>der</strong> letzten Monate zeigen, haben die Automobilkonzerne<br />

eine Offensive für die Senkung <strong>der</strong> Kosten und d<strong>am</strong>it für die<br />

Spaltung <strong>der</strong> Belegschaften eingeläutet. Der größte Automobilhersteller<br />

<strong>der</strong> Welt, die General Motors Corporation, setzt seit 1988 ein Progr<strong>am</strong>m<br />

<strong>der</strong> Kostensenkung, <strong>der</strong> Kapazitätsanspassung und Produktionskürzung<br />

ein, welches einen Abbau <strong>der</strong> Beschäftigung um 100000 Arbeitskräfte,<br />

die Stillegung von sechs Fertigungsstätten in den USA und elf weiteren<br />

weltweit, die Reduzierung <strong>der</strong> Fixkosten um jährlich 12,5 Mrd. bis<br />

13 Mrd. US-Dollar vorsieht (Financial T<strong>im</strong>es v. 25. 4. 1988; Wallstreet<br />

Journal v. 7. 6. 1988).<br />

Die Volkswagen AG sucht ihr Heil in »rigorosen Kostensenkungsprogr<strong>am</strong>men«<br />

durch Personalabbau innerhalb von zwei Jahren (1988 und<br />

1989) um 8000 Beschäftigte: Durch Senkung <strong>der</strong> Fertigungstiefe an <strong>der</strong><br />

Fertigung von <strong>der</strong>zeit 46 % auf 40 % und durch Erhöhung <strong>der</strong> Zulieferungen<br />

aus den Produktionsstätten in Mexiko, Brasilien und Südafrika<br />

(Handelsblatt, 1. 6. 1988; Süddeutsche Zeitung 30. 5. 1988). Diese Offensive<br />

<strong>der</strong> Unternehmen ist begleitet mit offenen und verdeckten Angriffen<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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