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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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geleitet (DFÜ), denen entsprechend die Teppiche sortiert und sequenzgenau<br />

angeliefert werden.<br />

Marktstrategie und Verträge:<br />

Aufgabe <strong>der</strong> Spedition war die Entwicklung spezieller Problemlösungen für<br />

einen Nachfrager. Der Anstoß zu dieser Entwicklung und die Projektidee<br />

k<strong>am</strong>en jedoch von Nachfragerseite. Das Anbieterprofil wurde speziell auf<br />

den Automobilkonzern zugeschnitten. Mit <strong>der</strong> dauerhaften Verbindung <strong>im</strong><br />

Rücken wurde eine konsequente Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Transportorganisation<br />

möglich. Wachstum war nur mit dem großen Nachfrager als »Markt«<br />

möglich, wobei jedoch bei dieser Spedition nur das »logistische Standbein«<br />

ausgebaut wurde. Zu einem Teil hat sich die Spedition also mit ihrer Tochtergesellschaft<br />

zur Gänze in Abhängigkeit des großen Automobilkonzerns<br />

begeben, jedoch mit <strong>der</strong> Gewißheit <strong>im</strong> Hintergrund, noch auf an<strong>der</strong>en<br />

Märkten tätig zu sein. Die Arbeitsplätze <strong>im</strong> Tochterunternehmen seien aber<br />

- so <strong>der</strong> Tenor <strong>der</strong> von uns Befragten - »nicht mehr als externe Arbeitsplätze«<br />

des Automobilkonzerns. Die Laufzeit <strong>der</strong> Verträge mit dem<br />

Automobilkonzern beträgt heute bis zu fünf Jahren.<br />

Personal- und Arbeitspolitik:<br />

Unter den 250 Beschäftigten <strong>der</strong> Spedition gibt es nur rund 50 kaufmännische<br />

Angestellte. Die personalpolitische Strategie des Einkaufs höherwertiger<br />

Qualifikationen macht sich deutlich bemerkbar. Die Spedition<br />

versucht hauptsächlich, Mitarbeiter mit abgeschlossener Berufsausbildung<br />

einzustellen und Auszubildende mit Abitur zu gewinnen. Es werden<br />

auch einige Akademiker beschäftigt. Die Spedition versucht zudem, eine<br />

systematische Personalentwicklung zu betreiben. Sie bildet den qualifizierten<br />

Nachwuchs durch hausinterne Seminare und training on the job<br />

weiter. Zwei Mitarbeitern wurde sogar ein Studium mitfinanziert. Es<br />

wird übertariflich bezahlt. Die Fluktuation unter <strong>der</strong> Belegschaft ist gering<br />

(5%), <strong>der</strong> Krankenstand liegt bei 3%.<br />

Arbeitsorganisatorisch zeigt sich die Spedition sehr innovativ. Im Tochterunternehmen<br />

A wurde ein flexibles Arbeitszeitmodell eingeführt, das<br />

den <strong>im</strong> Zwei-Schicht-Betrieb arbeitenden Mitarbeitern nach Absprache<br />

mit dem Meister die Wahl zwischen einer 6-Stunden und 10-Stunden-<br />

Schicht lassen soll. Die Mitarbeiter müssen nicht wöchentlich 39 Stunden,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>im</strong> Halbjahr 1027 Stunden arbeiten. So soll eine Anpassung<br />

an das Auftragsvolumen bei gleichzeitiger freier Wahl <strong>der</strong> Arbeitszeit<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter erreicht werden. Da dies aber noch nicht möglich ist,<br />

weil die Spedition laufend ihre Kapazitäten hochgefahren hat, herrscht<br />

bei den Mitarbeitern große Unzufriedenheit mit diesem Modell. Für die<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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