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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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1. Die globale Strategie und Planung<br />

des Materialeinsatzes<br />

Ausgangspunkt und Grundlage des weltweiten Konzepts von Entwicklung<br />

und Fertigung <strong>der</strong> Produkte ist eine Entbürokratisierung aller entsprechenden<br />

Arbeitsprozesse. Während früher die Planer dieser Prozesse<br />

<strong>im</strong>mer darauf schielten, es den wichtigsten Entscheidungsträgern, den<br />

Vizepräsidenten <strong>der</strong> Ford Motor Company, recht zu machen, was zu<br />

einer Verhin<strong>der</strong>ung und Zerstörung von Kreativität führte, stehen heute<br />

die Wünsche und Vorstellungen <strong>der</strong> Kunden <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund. Neben <strong>der</strong><br />

Funktion und dem Aussehen <strong>der</strong> Produkte ist hier die Qualität als wichtigster<br />

Faktor zu nennen. Dabei können zur Sicherung <strong>der</strong> Gewinne nur<br />

noch Kostensenkungen ins Auge gefaßt werden; <strong>der</strong>en Alternative nämlich,<br />

die verbesserte Qualität auf die Preise abzuwälzen, kann wegen des<br />

starken Wettbewerbs kaum mehr verwirklicht werden. Marktanteile sind<br />

nur noch durch preiswerte, mo<strong>der</strong>ne und qualitativ hochwertige Produkte<br />

zu sichern. Als Konsequenz dieser Erkenntnis ergibt sich somit die<br />

For<strong>der</strong>ung, daß nur noch diejenigen Lieferanten, aber auch Ford-Betriebsstätten,<br />

bei <strong>der</strong> Vergabe von Aufträgen berücksichtigt werden, die<br />

neben <strong>der</strong> Einhaltung <strong>der</strong> nun strengeren Qualitätsvorgaben auch zu<br />

»konkurrenzfähigen Preisen« liefern können. Das heißt aber auch, daß<br />

alle Lieferanten - auch die konzerneigenen - sich einem globalen Steuerungs-<br />

und Kontrollsystem <strong>der</strong> Materialbereitstellung unterwerfen müssen.<br />

Das wie<strong>der</strong>um kann nur durch eine straffere, aber auch entbürokratisierte<br />

Führung erreicht werden, die neben dem Einsatz weltweiter EDV-<br />

Systeme auch dezentrale Entscheidungsfindung und Verantwortung (directed<br />

autonomy) vorsieht.<br />

2. Die Kontrolle <strong>der</strong> Qualität und <strong>der</strong> Kosten<br />

Um die Materialbereitstellung in diesem Sinne flexibel gestalten zu können,<br />

war es erfor<strong>der</strong>lich, weltweit einheitliche Vorschriften <strong>der</strong> Bewertung<br />

<strong>der</strong> Qualität, Zuverlässigkeit, Flexibilität und <strong>der</strong> Kosten in den eigenen<br />

Produktionsbetrieben und bei den Lieferanten zu etablieren. Das heißt<br />

aber auch, daß die konzerneigenen Betriebe wie Lieferanten angesehen<br />

werden. Es kommt so zu einem Konkurrenzverhalten nicht nur zwischen<br />

den Lieferanten, son<strong>der</strong>n auch zwischen den Betrieben des Unternehmens<br />

selbst. Bei Erreichung <strong>der</strong> vorgeschriebenen Standards wird ein<br />

sogenannter Ql-Award, eine Auszeichnung vergeben, <strong>der</strong> den Lieferanten,<br />

aber auch den eigenen Betrieb in die Riege <strong>der</strong> »Hoflieferanten«<br />

aufn<strong>im</strong>mt.<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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