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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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kanntes Beispiel eines marktlichen Austausches in Reinform ist die<br />

Börse.<br />

Eine weitere, dem marktlichen Austausch entgegengesetzte Form <strong>der</strong><br />

Regulierung findet <strong>im</strong> Unternehmen selbst statt. Hier funktioniert das<br />

Zus<strong>am</strong>menspiel über Anweisungen, zu denen von den Vertragsabschließenden<br />

akzeptierte Über- und Unterordnungsverhältnisse berechtigen.<br />

In den Verträgen, die abgeschlossen werden, wie z.B. Arbeitsverträge<br />

o<strong>der</strong> Übernahmeverträge, sind die Ankaufsbedingungen nicht genau<br />

festgelegt. Vieles über Inhalte und Formen <strong>der</strong> Zus<strong>am</strong>menarbeit bleibt,<br />

wie je<strong>der</strong> Arbeitnehmer weiß, <strong>im</strong> Vertrag unbest<strong>im</strong>mt und stellt sich erst<br />

bei Übernahme <strong>der</strong> Stelle heraus. Getauscht wird ein gesichertes Entgelt<br />

gegen die grundsätzliche Akzeptanz von Weisungen und die Fähigkeit<br />

und Bereitschaft zu arbeiten o<strong>der</strong> zu produzieren. So wird eine Anpassung<br />

dieser unbest<strong>im</strong>mten Vertragsverhältnisse durch eine Kompetenzhierarchie<br />

möglich.<br />

Zwischen diesen beiden Regulierungsformen, die wir kurz Markt und<br />

Hierarchie nennen wollen, gibt es nun einen breiten Bereich von Beziehungsformen,<br />

<strong>der</strong> für unsere Interpretation von beson<strong>der</strong>er Bedeutung<br />

werden wird. In diesem Bereich werden Vertragsabschlüsse durch das<br />

Verhältnis <strong>der</strong> Verhandlungspartner zueinan<strong>der</strong> - man nennt solche Verträge<br />

deshalb relationale Verträge {Macneil 1980) - best<strong>im</strong>mt. Die Verhandlungspartner<br />

sind zwar selbständig, d.h. nicht zur Annahme von<br />

Weisungen verpflichtet, orientieren sich bei ihren Vertragsabschlüssen<br />

jedoch an Normen <strong>der</strong> Wechselseitigkeit. Es etabliert sich ein Verhandlungssystem<br />

zwischen den Beteiligten, das zur Anpassung <strong>der</strong> Rahmenverträge,<br />

in denen keine detaillierten Bedingungen angegeben sind, dient.<br />

Der Austausch ist von Dauer, und die austauschenden Parteien sind nur<br />

bedingt ersetzbar. Ein gutes Beispiel hierfür sind Kooperationen zwischen<br />

mehreren mittelständischen Unternehmen, wie man sie auch aus<br />

dem Speditionsgewerbe kennt.<br />

Hat man Markt, Hierarchie und relationale Verträge nun hinreichend<br />

unterschieden, so läßt sich auf Basis dieser Unterscheidungen unsere<br />

zentrale Annahme präsentieren: Speditionen, die in <strong>der</strong> Lage sind, zwischen<br />

<strong>Zulieferer</strong> und Abnehmer umfassende gewährleistende und ausgleichende<br />

logistische Funktionen zu übernehmen, werden vom Nachfrager<br />

dieser Dienstleistung mit relationalen Verträgen versehen. Sie werden<br />

lose an die nachfragende Organisation angebunden, um eine dauerhafte,<br />

vertrauensvolle Zus<strong>am</strong>menarbeit zu gewährleisten. Die Sicherung eines<br />

erfolgreichen, zeitgenauen und störungssicheren informationstechnologischen<br />

Zus<strong>am</strong>menspiels setzt die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Know-how-Entwicklung<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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