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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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Diskr<strong>im</strong>inierungsmacht wurde ordnungspolitisch unterschätzt<br />

Das marktwirtschaftliche System ist nur dann für Konsumenten wie<br />

Produzenten die leistungsfähigste Wirtschaftsform, wenn ein funktionieren<strong>der</strong><br />

Wettbewerb aller Marktteilnehmer ständig zu höchster Leistung<br />

anreizt. Wie <strong>im</strong> Sport soll auch <strong>im</strong> Wettbewerb niemand eine Feudalstellung<br />

erreichen, son<strong>der</strong>n bei nachlassen<strong>der</strong> Leistungs- o<strong>der</strong> Preisüberlegenheit<br />

von an<strong>der</strong>en o<strong>der</strong> neuen Konkurrenten übertroffen werden.<br />

Wettbewerb ist also wie <strong>der</strong> Sport dyn<strong>am</strong>isch, labil und unbequem, weil<br />

er alle Teilnehmer ständig zu höchster Anstrengung zwingt.<br />

Dieser Daueranstrengung des Wettbewerbs zu entgehen, ist nicht nur ein<br />

natürliches Bestreben jedes Wettbewerbers, son<strong>der</strong>n hat auch seit jeher<br />

ihre Phantasie beflügelt, wie sie ohne den Zwang zur Höchstleistung eine<br />

Vorzugsstellung <strong>im</strong> Markt ausbauen könnten, um auch bei geringerer<br />

Leistung höhere Gewinne zu erzielen, um den Markt nach ihren Interessen<br />

zu regulieren und um die Marktbedingungen zum eigenen Vorteil<br />

und zum Nachteil <strong>der</strong> Wettbewerber zu manipulieren.<br />

Eine Marktwirtschaft bleibt deshalb nicht aus sich heraus intakt, son<strong>der</strong>n<br />

muß ständig gegenüber jenen verteidigt werden, welche das Wettbewerbsprinzip<br />

zu ihren Gunsten einzuschränken und das marktwirtschaftliche<br />

Grundgesetz <strong>der</strong> Chancengleichheit aller auszuhebein versuchen. In<br />

diesem Sinne besteht in <strong>der</strong> Bundesrepublik Streit darüber, in welchem<br />

Maße überhaupt noch funktionieren<strong>der</strong> Wettbewerb bei uns besteht, ob<br />

nur noch in mittelständischen Wirtschaftsbereichen o<strong>der</strong> auch in den<br />

oligopolisierten Märkten <strong>der</strong> Großwirtschaft o<strong>der</strong> <strong>der</strong> öffentlichen Wirtschaft.<br />

Geht man mit <strong>der</strong> Mittelstandstheorie von <strong>der</strong> ersteren Annahme<br />

aus, würde unser Sozialprodukt nur noch zur Hälfte in wirklich theoretisch<br />

funktionierendem Wettbewerb erstellt und befänden wir uns bereits<br />

fast zur Hälfte auf dem Abweg zur Macht- und Verwaltungswirtschaft 2 .<br />

Weitere Wettbewerbsbeeinträchtigungen - vor allem in einem Marktsegment<br />

von einem Fünftel unseres Sozialprodukts - würden nicht nur<br />

unsere Marktwirtschaft weiter aushöhlen, son<strong>der</strong>n auch ihre Wohlfahrtswirkungen<br />

für die Konsumenten und übrigen Marktteilnehmer so entscheidend<br />

reduzieren, daß die Ordnungspolitik gefor<strong>der</strong>t ist.<br />

(1) Wettbewerbstheorie, Gesetzgeber und Kartellrechtsprechung haben<br />

sich bisher vor allem auf die Vermachtungen <strong>der</strong> Absatzmärkte durch<br />

entstehende Marktabsprachen - durch Kartelle - konzentriert. Deshalb<br />

wurde (§§ lff. GWB) allen Marktteilnehmern je<strong>der</strong> Versuch<br />

2 H<strong>am</strong>er, E., Das Mittelständische Unternehmen, Stuttgart 1987, S. 198 ff.; den:, Machtk<strong>am</strong>pf <strong>im</strong><br />

Einzelhandel, Hannover/Minden 1986<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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