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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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des Unternehmens (Thorelli 1986) - problemlose Verän<strong>der</strong>barkeit dieser<br />

Regulierungsstruktur bei unsicherer Umweltentwicklung spricht für<br />

diese Vertragsbindung.<br />

Untersucht man das Problem aus <strong>der</strong> Sicht des Zus<strong>am</strong>menspiels mehrerer<br />

Organisationen, so lassen sich die Vorteile von Verhandlungssystemen<br />

zwischen Markt und Hierarchie mit den Vorteilen einer losen Anbindung<br />

von Unternehmen erklären {Weick 1976; 1985). Während <strong>der</strong><br />

durch Über- und Unterordnungsverhältnisse geprägte Teil des Unternehmens<br />

sich auf die Erbringung beson<strong>der</strong>er Leistungen spezialisiert hat -<br />

also best<strong>im</strong>mte Produkte mit einer dafür vorgesehenen Technologie angefertigt<br />

und ein Großteil seiner Entscheidungen genau festgelegte Wenndann-Entscheidungen<br />

sind -, erlauben lose, durch Verhandlungen angebundene<br />

Betriebe durch ihr Know-how und die dadurch entstehende<br />

Leistungs- und Problemlösungsvielfalt Verän<strong>der</strong>ungen um diesen hoch<br />

angepaßten, hierarchischen Kern herum (so auch: Brunsson 1986; Pohlmann<br />

1989, S. 14ff.). Die lose Anbindung meint, daß man nur in wenigen<br />

Bereichen mit diesen Betrieben gemeins<strong>am</strong>e Sache macht, die übrigen<br />

Bereiche aber streng voneinan<strong>der</strong> getrennt hält {Glassman 1973, S. 84).<br />

Lose Anbindung erhöht so die Dauerhaftigkeit <strong>der</strong> Beziehungen zwischen<br />

Unternehmen und läßt den Aufbau eigenständiger Problemlösungskapazitäten<br />

weiterhin zu. In dieser Sichtweise profitiert das Unternehmen<br />

von einem hoch angepaßten, funktionsfähigen Kernbereich, <strong>der</strong><br />

aber nur in geringem Maße wandlungsfähig ist, und einem vielseitigen<br />

Randbereich, einem Kranz von kleinen und mittelgroßen Unternehmen,<br />

<strong>der</strong> genau für die fehlende Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit sorgt.<br />

Mit den <strong>Logistik</strong>strategien und <strong>der</strong> informationstechnologischen Vernetzung<br />

mit <strong>Zulieferer</strong>n nun baut ein großes Unternehmen zunächst die<br />

Pufferung, den Schutz ihres technischen Kerns durch Vorratslager ab.<br />

Dies ist jedoch hoch riskant, wie das Beispiel <strong>der</strong> Fließproduktion verdeutlicht:<br />

Störungen in <strong>der</strong> Materialzulieferung verursachen hier durch<br />

den Stillstand ganzer Produktionsanlagen sofort Schäden in Millionenhöhe.<br />

Ausreichende Vorratsläger gaben deswegen einiges an Sicherheit.<br />

Hier setzt (zukünftig) die zentrale Funktion <strong>der</strong> Spedition ein. Sie übern<strong>im</strong>mt<br />

bei Abbau <strong>der</strong> Lagerhaltung außerordentlich wichtige Gewährleistungsaufgaben<br />

<strong>im</strong> Beziehungsdreieck Lieferant-Produzent-Abnehmer.<br />

Zugleich erfüllt sie dispositive Aufgaben und organisiert in diesem Beziehungsdreieck<br />

die Realgüter- und Informationsbeziehungen (so auch:<br />

Hüber 1988, S. 9). Sie fängt auf diese Weise Produktionsschwankungen<br />

und Ungleichzeitigkeiten zwischen den Produktionsrhythmen von Zulie-<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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