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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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Verän<strong>der</strong>ungen in den Unternehmen und Konzernen<br />

Im einzelnen lassen sich die auf Unternehmensebene beobachtbaren Verän<strong>der</strong>ungen<br />

wie folgt beschreiben:<br />

- Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Unternehmensorganisation: Spartenorganisationen<br />

werden eingeführt. Man verspricht sich davon klarere, übersichtlichere<br />

und marktnähere EntScheidungsprozesse und d<strong>am</strong>it eine stärkere Gewinnorientierung<br />

und Erfolgskontrolle (Profit-Center).<br />

- Umstrukturierung von Konzerngebilden: Unternehmensrechtliche<br />

und produktionstechnische Einheiten st<strong>im</strong>men <strong>im</strong>mer weniger überein.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e Großunternehmen gehen zunehmend zu sogenannten<br />

Management-Holdings über, in denen die strategischen Entscheidungen<br />

fallen. Die Kompetenzen <strong>der</strong> Vorstände und Aufsichtsräte<br />

von Tochterunternehmen bröckeln ab. Starke und schwache<br />

Geschäftsbereiche werden auseinan<strong>der</strong>gerissen. Den Schwachen droht<br />

das Aus.<br />

- Aufbau einer einheitlichen Führungs- und Unternehmenskultur, die<br />

maßgeblich durch neue hierarchische Strukturen durch Leistungskontrolle<br />

und Durchsetzung von Wertvorstellungen und gemeinschaftliches<br />

Denken geprägt ist.<br />

- Aufbau eines operativen Controlling, das die Leistungszurechnung<br />

und -kontrolle <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassungen, Sparten und Abteilungen erlaubt.<br />

- Flexibilisierung des Personaleinsatzes sowie <strong>der</strong> Arbeitszeit.<br />

Diese Management-Strategien tangieren die Belange <strong>der</strong> Arbeitnehmer<br />

und ihrer Interessenvertretungen. Den Betriebsräten fällt es <strong>im</strong>mer<br />

schwerer, die vielfältigen wirtschaftlichen Differenzierungen, Unterglie<strong>der</strong>ungen<br />

und Funktionszus<strong>am</strong>menhänge ihres Unternehmens zu durchschauen.<br />

Die Aufsichtsräte sind <strong>im</strong>mer weniger jene autonomen Kontroll-<br />

und Entscheidungsorgane, die ursprünglich dem Gesetzgeber vorschwebten.<br />

Die steigende Komplexität verschiebt die Gewichte zu den<br />

Vorständen. Die Tendenz zu Unternehmensspaltungen und Holdinglösungen<br />

entmündigt die Vorstände und Aufsichtsräte nachgeordneter<br />

Unternehmen. Auch die Wahrnehmung <strong>der</strong> Mitbest<strong>im</strong>mungsrechte des<br />

Betriebsrats in sozial- und personalpolitischen Fragen stoßen auf <strong>im</strong>mer<br />

mehr Stolpersteine. So löst sich die Identität von Entscheidungs- und<br />

Mitbest<strong>im</strong>mungsstrukturen <strong>im</strong>mer mehr auf: Dort, wo die grundlegenden<br />

Entscheidungen fallen, werden die Arbeitnehmer nicht beteiligt;<br />

dort, wo sie beteiligt sind, fallen <strong>im</strong>mer weniger jene umfassenden und<br />

grundlegenden Entscheidungen, die dem Gesetzgeber bei Einführung <strong>der</strong><br />

Mitbest<strong>im</strong>mung vorschwebten.<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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