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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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ehalten, dann wird auch hier die Realität selbst die eifrigsten Anhänger<br />

des gegenwärtigen Modetrends weit überholen.<br />

2. Entwicklungskosten und <strong>der</strong> Trend zu einer kooperativen<br />

Produktionsweise<br />

Revolutionäre Än<strong>der</strong>ungen haben nicht selten bescheidene Anfänge,<br />

etwa <strong>im</strong> Versuch, bestehende Arrangements zu verbessern o<strong>der</strong> unerwünschte,<br />

aber kurzfristig als notwendig erachtete Än<strong>der</strong>ungen vom normalen<br />

Geschäftsgang vorzunehmen. Das »Just-in-t<strong>im</strong>e«-System und die<br />

übrigen Innovationen, die für uns heute zu den wesentlichen Merkmalen<br />

japanischer Fertigungstechnologie gehören, haben zum Beispiel auf diese<br />

Art und Weise begonnen. Wir vermuten, daß es sich mit <strong>der</strong> kooperativen<br />

Produktion ähnlich verhalten wird. Keiner <strong>der</strong> Automobilhersteller hat<br />

sich das explizite Ziel gesetzt, grundlegend neue unternehmerische Strukturen<br />

zu schaffen. Die Firmen haben vielmehr auf unmittelbare und<br />

scheinbar begrenzte Probleme reagiert: auf kürzer werdende Produktzyklen,<br />

einem <strong>im</strong>mer rascheren technologischen Wandel und, d<strong>am</strong>it bedingt,<br />

ein rapides Ansteigen <strong>der</strong> Entwicklungskosten. Diese Reaktionen<br />

haben aber eine Reihe sich selbst verstärken<strong>der</strong> Mechanismen zur Umgestaltung<br />

<strong>der</strong> Lieferbeziehungen in Gang gesetzt, so daß nun genau das in<br />

Frage gestellt wird, was ursprünglich durch diese Maßnahmen gesichert<br />

werden sollte: die Autonomie des Unternehmens.<br />

Eine Reihe dieser Entwicklungsschritte treten offenbar sehr häufig auf,<br />

und sie sollen zur Illustration <strong>der</strong> allgemeinen Tendenz dienen. Angenommen,<br />

ein Autohersteiler will seine Produktionskosten senken. Ein<br />

naheliegen<strong>der</strong> erster Schritt dazu ist eine Kostenanalyse sämtlicher Bauteile,<br />

um herauszufinden, welche billiger intern produziert bzw. von<br />

außen bezogen werden können. Sollte sich als Ergebnis dieser Analyse<br />

die Zahl <strong>der</strong> Lieferanten erhöhen, steigt d<strong>am</strong>it auch <strong>der</strong> Organisationsbedarf<br />

für das nun komplexer gewordene Beschaffungssystem. Die angestrebten<br />

Kosteneinsparungen werden durch den erhöhten Verwaltungsaufwand<br />

zum Teil wie<strong>der</strong> zunichte gemacht. Er kann aber die Zahl <strong>der</strong><br />

<strong>Zulieferer</strong> dadurch min<strong>im</strong>ieren, daß er best<strong>im</strong>mte auswählt und für die<br />

Montage eines Subsystems (für das sie Teile von ihren eigenen Unterlieferanten<br />

beziehen) verantwortlich macht. Sobald ein Hauptlieferant die<br />

Verantwortung für seine Komponenten übernommen hat, wird man ihm<br />

bald auch Einfluß auf Än<strong>der</strong>ungen zugestehen, die Kostensenkungen<br />

o<strong>der</strong> Qualitätsverbesserungen mit sich bringen, vorausgesetzt, die Spezifikationen<br />

werden nach wie vor eingehalten. Und dann wird es Än<strong>der</strong>un-<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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