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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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Ausbau in o<strong>der</strong> an das Endprodukt des Abnehmers ihre Funktion 13 . Die<br />

Zulieferung liegt nicht nur nach Art, Güte und Beschaffenheit, son<strong>der</strong>n<br />

auch nach <strong>der</strong> Menge den Weisungen des Abnehmers, so daß sich <strong>der</strong><br />

<strong>Zulieferer</strong> in seiner ges<strong>am</strong>ten Betriebsorganisation bis hin zur Personalorganisation<br />

nach den jeweiligen Wünschen und Abrufen des Abnehmers<br />

zu richten hat.<br />

Während aber <strong>der</strong> Abnehmer ein <strong>Zulieferer</strong>verhältnis durch Verlagerung<br />

auf einen an<strong>der</strong>en <strong>Zulieferer</strong> meist ohne eigene Betriebsprobleme beenden<br />

kann, bedeutet für den einzelnen <strong>Zulieferer</strong> ein Ende seiner Zulieferung<br />

einen um so gefährlicheren Umsatzausfall, je höher <strong>der</strong> <strong>Zulieferer</strong>anteil<br />

<strong>am</strong> Ges<strong>am</strong>tumsatz des Unternehmens ist. Wer auf einen Schlag<br />

mehr als 30% seines Ges<strong>am</strong>tumsatzes verliert, gerät in <strong>der</strong> Regel in<br />

Existenzschwierigkeiten. Zulieferung ist somit für die <strong>Zulieferer</strong> eine Existenzgefahr,<br />

je höher sein Zulieferungsvolumen ist.<br />

Kommt be<strong>im</strong> Abnehmer noch das permanente Marktmacht-Diskr<strong>im</strong>inierungspotential<br />

hinzu, besteht <strong>im</strong> Zulieferungsverhältnis ein einseitiges<br />

wettbewerbsgefährliches Übergewicht des Abnehmers, welches sich <strong>im</strong><br />

Vertragsverlauf je<strong>der</strong>zeit zu Lasten des <strong>Zulieferer</strong>s konkretisieren kann.<br />

Das Zulieferverhältnis ist mit an<strong>der</strong>en Worten wegen seines Dauercharakters<br />

bei Marktmacht beson<strong>der</strong>s diskr<strong>im</strong>inierungsgefährlich und deshalb<br />

auch wettbewerbspolitisch beson<strong>der</strong>s problematisch.<br />

Die Zulieferung ist unter Marktgesichtspunkten deswegen eine Son<strong>der</strong>beziehung,<br />

weil ein Zulieferprodukt seine Existenz <strong>der</strong> jeweiligen technologischen<br />

Konzeption des Abnehmers verdankt, <strong>der</strong> Abnehmer die Technologien<br />

best<strong>im</strong>mt, die <strong>im</strong> Endprodukt verwirklicht werden, und weil vor<br />

allem durch diesen ausschließlichen Kontakt mit den Anwen<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

<strong>Zulieferer</strong> selbst vom Letztmarkt abgeschottet ist.<br />

Die einzelnen <strong>Zulieferer</strong> können deshalb we<strong>der</strong> die Endnachfrage ihrer<br />

<strong>Zulieferer</strong>teile beeinflussen noch die Endnachfrage nach dem Produkt, in<br />

das ihre Teile eingehen. Sie können auch keine aktive Mengenpolitik auf<br />

dem Letztmarkt betreiben. Die Nachfrage nach ihrem Zulieferprodukt<br />

ergibt sich vielmehr daraus, daß <strong>der</strong> Abnehmer über die Notwendigkeit<br />

des Produkts entscheidet sowie darüber, welchen Absatzerfolg <strong>der</strong> Abnehmer<br />

mit seinem Endprodukt auf dem Markt hat.<br />

Wenn also <strong>der</strong> Abnehmer alle wesentlichen Bedingungen <strong>der</strong> Zulieferproduktion<br />

festlegt, ist die Zulieferung total »abnehmerbedingt«. Funk-<br />

13 Ausführlicher H<strong>am</strong>er, E. <strong>Zulieferer</strong>diskr<strong>im</strong>inierung, Bd. 19 <strong>der</strong> Schriftenreihe des Mittelstandsinstituts<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen, Hannover 1988. S. 30<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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