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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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nicht ohne reale Grundlage ist (Stichwort: »Die Faust <strong>im</strong> Nacken <strong>der</strong><br />

<strong>Zulieferer</strong>«).<br />

Vergleichbare Strukturen <strong>im</strong> Verhältnis von Beherrschung und Autonomie<br />

entwickeln sich auch in den Beziehungen <strong>der</strong> <strong>Zulieferer</strong> zu ihren<br />

Sublieferanten. Die Eigenständigkeit <strong>der</strong> Direktzulieferer in ihrem Verhältnis<br />

zu den Automobilunternehmen ist also um so größer, je mehr es<br />

ihnen gelingt, ihre Sublieferanten zu einer Produktivitätssteigerung anzuhalten<br />

und dadurch einen entsprechenden Profittransfer zu ermöglichen.<br />

Auch sie müssen die Autonomie ihrer Sublieferanten so weit gewährleisten,<br />

daß sie als Basis für die Abschöpfung von Produktivitätsgewinnen<br />

<strong>am</strong> Markt erhalten bleiben. Gelingt es den <strong>Zulieferer</strong>n auf diese Weise,<br />

den Druck <strong>der</strong> Abnehmer innerhalb <strong>der</strong> Zulieferkette weiterzugeben,<br />

erfolgt in entgegengesetzter Richtung <strong>der</strong> Transfer von Produktivitätsgewinnen<br />

über mehrere Wertschöpfungsstufen zurück zum Abnehmer. Allerdings<br />

gestaltet sich das Verhältnis von Autonomie und Beherrschung<br />

auf den jeweiligen Stufen <strong>der</strong> Zulieferung unterschiedlich: Ansatzweise<br />

kooperative Strukturen werden sich eher auf <strong>der</strong> ersten Zulieferstufe,<br />

insbeson<strong>der</strong>e <strong>im</strong> Verhältnis vom Abnehmer zu großen innovativen Direktzulieferern,<br />

finden, Formen rigiden Preisdrucks, verbunden mit starken<br />

einseitigen Abhängigkeiten, eher auf den unteren Zulieferstufen.<br />

Systemische Rationalisierung als betriebsübergreifende Verwertungsstrategie<br />

zielt also auf die Opt<strong>im</strong>ierung <strong>der</strong> Produktionsprozesse über die<br />

ges<strong>am</strong>te Wertschöpfungskette; sie begnügt sich nicht mit einem einfachen<br />

Profittransfer von den kleinen hin über die mittleren zu den großen<br />

Unternehmen. Es gilt vielmehr, sicherzustellen, daß über die ges<strong>am</strong>te<br />

Kette <strong>der</strong> Produktionsprozesse eine allseitige Produktivitätssteigerung<br />

stattfindet. Dazu genügt es nicht allein, durch Preis- und Kostendruck<br />

die abhängigen Betriebe zu Rationalisierungsmaßnahmen zu zwingen.<br />

Vor allem müssen Beziehungen zwischen Abnehmern und <strong>Zulieferer</strong>n<br />

aufgebaut werden, in denen es zu strategischen Funktionsverknüpfungen<br />

kommt, mit Hilfe <strong>der</strong>er Inhalte und Formen <strong>der</strong> Rationalisierung in den<br />

abhängigen Betrieben beeinflußt werden können. Dabei beschränken<br />

sich die Maßnahmen zur Steigerung <strong>der</strong> Produktivität offensichtlich<br />

nicht allein auf solche in <strong>der</strong> Sphäre <strong>der</strong> unmittelbaren Produktion, son<strong>der</strong>n<br />

sie beziehen in wachsendem Maße auch die betrieblichen Funktionsbereiche<br />

ein, die den jeweiligen Produktionsprozessen vor- und<br />

nachgelagert sind.<br />

Dabei sind die Funktionsbereiche <strong>der</strong> Forschung und Entwicklung, <strong>der</strong><br />

Qualitätssicherung und <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong> von beson<strong>der</strong>er Bedeutung. Gerade<br />

hier fallen in bezug auf die Kooperationserfor<strong>der</strong>nisse zwischen Abneh-<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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