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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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mer-Beziehungen durchaus vorhanden sind. Gerade in neuerer Zeit gibt<br />

es sowohl in <strong>der</strong> juristischen Literatur als auch in <strong>der</strong> Wirtschaftspresse<br />

dementsprechend interessante Diskussionen über diese Fragen. So beispielsweise<br />

ein Aufsatz eines <strong>der</strong> Direktoren des Bundeskartell<strong>am</strong>ts zu<br />

dieser Problematik, aus dem eindeutig hervorgeht, daß es kartellrechtliche<br />

Handlungsspielräume <strong>im</strong> <strong>Zulieferer</strong>-Abnehmer-Verhältnis gibt.<br />

Zwar werde man nicht alle Probleme mit dem Kartellrecht lösen können,<br />

aber best<strong>im</strong>mte Prozesse <strong>der</strong> Auslese ließen sich abfe<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> verlangs<strong>am</strong>en.<br />

8<br />

Interessant ist in diesem Zus<strong>am</strong>menhang auch eine neuere Untersuchung<br />

des Mittelstandsinstituts Nie<strong>der</strong>sachsen, die zum einen empirische<br />

Fälle zur Abhängigkeit <strong>der</strong> <strong>Zulieferer</strong> zus<strong>am</strong>mengetragen hat, zum<br />

an<strong>der</strong>en kartellrechtliche Effektivierungsvorschläge zur bestehenden<br />

Rechtslage als Fazit vorlegt. 9<br />

Insges<strong>am</strong>t erscheint es notwendig, diese<br />

Entwickung zur Kenntnis zu nehmen und verstärkt in die gewerkschaftliche<br />

Diskussion einzubeziehen.<br />

Rechtspositionen aus dem Zivilrecht<br />

Ähnliches gilt für die zweite juristische Problemzone, <strong>der</strong>en Bedeutung<br />

für die Arbeitnehmerinteressen wenig beachtet wurde: für die zivilrechtliche<br />

Diskussion. Auch hier zeigt sich in <strong>der</strong> Literatur eine Intensivierung<br />

<strong>der</strong> Debatte. Vor allem zwei Rechtsbereiche werden diskutiert:<br />

1. Die Frage des Rechtscharakters <strong>der</strong> Vereinbarungen zwischen <strong>Zulieferer</strong><br />

und Hersteller;<br />

2. ihre Vereinbarkeit mit dem Gesetz über die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Zu 1.<br />

Praktisch ist diese Frage wichtig für die Entscheidung, wie man bei<br />

Lücken und zweifelhaften Begrifflichkeiten in den Verträgen zu einer<br />

sinnvollen Interpretation kommt. Stichworte für die Juristen in diesem<br />

Zus<strong>am</strong>menhang sind die Begriffe laufende Geschäftsbeziehungen,<br />

Dauerschuldverhältnisse, Ges<strong>am</strong>tschuldverhältnisse, Handeln <strong>im</strong> gegenseitigen<br />

Interesse etc. 10<br />

8 Klaue, Nationales Kartellrecht und <strong>Zulieferer</strong>problematik unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Automobilindustrie, in: ZIP 1989, S. 13131T.; Handelsblatt vom 2. 11. 1989.<br />

9 Vgl. dazu den Aufsatz von H<strong>am</strong>er in diesem Buch.<br />

10 Zirkel, Das Verhältnis zwischen <strong>Zulieferer</strong> und Assembler - eine Vertragsart sui gereris?, NJW 1990,<br />

S. 345ff.; Kl<strong>am</strong>roth, Verträge für lagerlose Versorgung, in: Beschaffung aktuell 2/1988, S. 40ff.<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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