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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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en wird, wobei diesen präzise Rahmenvorgaben gemacht werden. Auf<br />

diese Weise min<strong>im</strong>ieren die Abnehmer ihr Innovationsrisiko und sichern<br />

sich zugleich die exklusive Verfügung über das spezifische System-Knowhow.<br />

Dieses entsteht nämlich erst nach Zus<strong>am</strong>menfassung <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Teilergebnisse bei ihnen; <strong>der</strong> <strong>Zulieferer</strong> kann sich dieses<br />

Know-how nur dann selbst aneignen, wenn er bereit ist, hohe Kosten<br />

und Risiken in Kauf zu nehmen.<br />

Umgekehrt können <strong>Zulieferer</strong> ihre Autonomie gegenüber dem Abnehmer<br />

insbeson<strong>der</strong>e dann stärken, wenn sie in <strong>der</strong> Lage sind, Produktinnovationen<br />

anzubieten o<strong>der</strong> exklusiv über best<strong>im</strong>mte neuartige Fertigungsverfahren<br />

zu verfügen. Allerdings haben Unternehmen, <strong>der</strong>en Stärke<br />

allein darauf beruht, die für die kostengünstige Herstellung neuer Produkte<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Prozeßinnovationen heranzutreiben, ä la longue<br />

vergleichsweise schlechtere Karten als jene Zulieferanten, die zusätzlich<br />

in <strong>der</strong> Lage sind, eigenständig Produktentwicklungen voranzutreiben.<br />

Aber auch hier stellt sich die Lage nicht eind<strong>im</strong>ensional dar. Zumindest<br />

versuchen die Abnehmer, sich be<strong>im</strong> Aufbau von Systemlieferanten, die<br />

auch an <strong>der</strong> Produktinnovation beteiligt werden, keinen »zweiten Bosch<br />

ins Haus zu holen«. Zudem scheint es gängige Praxis zu sein, zunächst<br />

mehrere Zulieferanten mit <strong>der</strong> Entwicklung eines best<strong>im</strong>mten Teils zu<br />

beauftragen und sich dann bei sonst gleichen Bedingungen denjenigen<br />

herauszusuchen, <strong>der</strong> für den Abnehmer insges<strong>am</strong>t <strong>am</strong> preisgünstigsten<br />

ist. Die durch Ausbau seiner innovativen Potentiale gesteigerte Autonomie<br />

des Zulieferanten findet also ihre Grenze an seiner eingeschränkten<br />

Marktmacht.<br />

Die Automobilunternehmen sind nach unserem Eindruck <strong>im</strong>mer weniger<br />

bereit, sich in die Abhängigkeit von <strong>Zulieferer</strong>n zu begeben, die aus<br />

<strong>der</strong> exklusiven Verfügung über ein best<strong>im</strong>mtes Produkt- o<strong>der</strong> Prozeß-<br />

Know-how resultiert. So gibt es Teilebereiche, in denen die Forschungs-,<br />

aber auch die Entwicklungstiefe eminent gesteigert wird 3 .<br />

Der oft gerühmte Ausbau von innovativen Potentialen bei den Zulieferanten<br />

erfolgt <strong>im</strong> übrigen nicht <strong>im</strong>mer ganz freiwillig. Häufig ist er eine<br />

Reaktion auf verschärfte Abnehmerfor<strong>der</strong>ungen, die in vielen Fällen<br />

einfach dazu zwingen, entsprechende Abteilungen auf- bzw. auszubauen.<br />

Dabei ist die Frage <strong>der</strong> »Honorierung« dieser Leistungen <strong>im</strong> Preis <strong>der</strong><br />

3 Dies gilt vor allem, aber nicht nur, für den Bereich <strong>der</strong> Elektro- und Elektronikteile, von denen<br />

angenommen wird, daß ihr wertmäßiger Anteil <strong>am</strong> Automobil sich von sieben Prozent <strong>im</strong> Jahre 1980<br />

auf rund zwanzig Prozent <strong>im</strong> Jahre 2000 erhöhen wird. Aus diesem Grunde diversifizieren einige<br />

Automobilunternehmen (mit durchaus unterschiedlichem Erfolg) in den Bereich Elektro- und Elektronikindustrie.<br />

Zugleich aber bauen sie ihre eigenen Entwicklungskapazitäten in diesem Bereich aus.<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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