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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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- das Interesse an einer Stabilisierung <strong>der</strong> Verhältnisse, insbeson<strong>der</strong>e<br />

in Fragen, die offensichtlich unternehmensübergreifend sind (Qualifikation,<br />

Qualität etc.);<br />

- das Interesse an <strong>der</strong> Vermeidung von Konflikten, die <strong>im</strong>mer nicht<br />

nur das einzelne (Zuliefer-)Unternehmen treffen, son<strong>der</strong>n den ganzen<br />

Verbund.<br />

(4) Ansätze, die in diese Richtung gehen, sind z.B. die »<strong>Zulieferer</strong>-Tagungen«<br />

von BMW. Auch die gewerkschaftlichen Automobilkonferenzen<br />

deuten in diese Richtung.<br />

(5) Um <strong>der</strong>artige Vereinbarungen rechtlich sicherer zu machen, empfiehlt<br />

sich eine Än<strong>der</strong>ung des § 3 BetrVG, etwa in dem Sinne, wie er<br />

in den Vorschlägen des DGB zur Novellierung des BetrVG enthalten<br />

ist. Zusätzlich wäre es wichtig, ausdrücklich Diskussionsmöglichkeiten<br />

zwischen Interessenvertretung und unternehmensexternen, entscheidungsrelevanten<br />

Stellen gesetzlich zu regeln (beispielsweise in<br />

Erweiterung eines Vorschlags eines Teils <strong>der</strong> Unternehmensrechtskommission<br />

den direkten Zugang zur Konzernspitze). 20<br />

(6) Insbeson<strong>der</strong>e die Erfahrungen mit <strong>der</strong> vereinbarten Mitbest<strong>im</strong>mung<br />

bei Betriebsaufspaltung/Unternehmensteilung zeigen, daß Regelungen<br />

vor allem dort zu empfehlen sind, wo es den Ansätzen entsprechende<br />

rechtliche Durchsetzungsmöglichkeiten gibt (hier »mehrere<br />

Unternehmen - ein Betrieb«). Ein Ansatz bei Zulieferbeziehungen<br />

bieten in diesem Zus<strong>am</strong>menhang die rechtlichen Diskussionen zu <strong>der</strong><br />

Möglichkeit <strong>der</strong> Bildung von Konzernbetriebsräten in Zunehmer-<br />

Abnehmer-Beziehungen .<br />

Insges<strong>am</strong>t stellt sich d<strong>am</strong>it die Schaffung vereinbarter Mitbest<strong>im</strong>mungsstrukturen<br />

als eine sinnvolle Möglichkeit dar, die Mitbest<strong>im</strong>mungsdefizite<br />

<strong>der</strong> <strong>Zulieferer</strong> in den »Korallenästen und -zweigen« (mit-)auszugleichen.<br />

Von Vorteil ist dabei die hohe Flexibilität <strong>der</strong> Lösungsmöglichkeiten,<br />

die in diesen Fällen beson<strong>der</strong>s sachgerecht erscheint. Von<br />

praktischem Vorteil ist aber auch, daß die Arbeitnehmervertretungen in<br />

den Abnehmerunternehmen die Initiative ergreifen können, die meist in<br />

den abhängigen Unternehmen schwerer fällt. Da eine Verhin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Aushöhlung <strong>der</strong> Mitbest<strong>im</strong>mung in den abhängigen Unternehmen<br />

ebenso wie die generelle Verschlecherung <strong>der</strong> Arbeitsbedingungen dort<br />

direkt auch negativ auf die Arbeitnehmer <strong>der</strong> Abnehmerunternehmen<br />

durchschlägt, weil sie unter den Druck des Unterbietungswettbewerbs<br />

geraten, ist davon auszugehen, daß solche Initiativen zunehmen werden.<br />

20 Bericht über die Verhandlungen <strong>der</strong> Unternehmensrechtskommision, Köln 1980. S. 825. 884.<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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